Tipps für die Anzucht von Jungpflanzen im Haus

Jedes Jahr im Frühling starten wir mit der Aussaat einiger unserer Jungpflanzen für das Gemüsebeet im Zimmer. Dabei gibt es die Gefahr, dass sich die Pflänzchen nicht kräftig genug entwickeln und vergeilen. Auch ein sonniges Südfenster kann nicht immer die richtigen Bedingungen für eine erfolgreiche Aufzucht von Gemüsepflanzen bieten.
Was ist dabei zu beachten, wenn man kräftige gesunde Pflanzen für die Auspflanzung im Freiland nach den Eisheiligen erzeugen möchte?
Den richtigen Zeitpunkt für Aussaat wählen
Chilis, Auberginen und Physalis sollten bereits Mitte Januar ausgesät werden. Sie haben eine sehr lange Entwicklungszeit und man so hat einen Vorsprung bei der Ernte im Herbst.
Andere Gemüse wie Salat, Kohlrabi, Porree, Mangold kann man später am Fensterbrett aussäen oder auch etwa Mitte Mai direkt ins Freiland nach den Eisheiligen.
Tomaten dürfen erst Mitte bis Ende März in die Erde, damit man Mitte Mai gesunde kräftige Pflanzen hat. Beginnt man vorher mit der Anzucht erhält man nur überlange schwächliche Pflanzen, die ein Umpflanzen ins Beet kaum überleben.
Falsche Anzuchterde für Jungpflanzen verwenden
Normale Blumenerde ist zu stark gedüngt und die zarten Pflänzchen würden verbrennen. Auch werden sie nur wenige Wurzeln bilden. Deshalb benötigt man eine gute Anzuchterde. Sie muss locker, nährstoffarm, jedoch nicht ganz nährstofffrei sein. Man kann sie im Fachhandel kaufen oder selbst herstellen. Dazu mischt man je 3 Teile Laubkomposterde, Sand und lockere Gartenerde. Besonders Erde aus Maulwurfhaufen eignet sich hierfür. Auf diese Weise kann man die ärgerlichen Maulwurfhaufen gleich gut nutzen. Zur Lockerung kann man noch etwas Lava-Substrat hinzufügen.
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Lichtkeimer und Dunkelkeimer nicht beachten
Auf der Samentüte ist beschrieben, ob die Pflanze ein Lichtkeimer oder Dunkelkeimer ist. Entsprechend wird ausgesät. Dunkelkeimer erhalten eine Schicht Erde auf die Samen und Lichtkeimer werden gut auf die Erde gepresst und höchstens mit einigen Sandkörnern bedeckt.
Schlechtes Saatgut für Jungpflanzen verwenden
Zu alte Samentüten enthalten Samen, die nicht mehr gut keimen. Vor Verwendung sollte man eine Keimprobe machen.
Dazu streut man ca. 14 Samenkörner auf einen Teller mit feuchtem Küchenpapier und hält es ständig mit einer Sprühflasche feucht, indem man es mit einer Klarsichtfolie abdeckt (für Lichtkeimer). Je nach Sorte erfolgt die Keimung nach einer Woche oder länger. Wenn mindestens die Hälfte der Samen keimt, dann kann man die Charge verwenden. Auch älteres Saatgut kann man noch im Freiland aussäen, auch wenn der Ertrag dann geringer ausfallen kann. Mit Dunkelkeimern stellt man den Teller ins Dunkle.
Fehlendes Licht bei der Anzucht von Jungpflanzen
Auch an einem Südfenster herrscht im Januar bis März Lichtmangel für die Pflänzchen. Die Tage sind noch zu kurz. In diesem Fall schwächeln die Sämlinge und verkümmern. Eine Abhilfe schafft eine Pflanzenlampe, die über eine ausreichende Zeit genügend Licht im richtigen Spektrum abgibt.
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Richtige Keimtemperatur verwenden
Einige Gemüse wie Tomaten, Paprika, Chili und Gurken benötigen etwas 20-25 Grad°. Andere Gemüse begnügen sich auch mit 10 – 20 °C
Zu warm, zu kalt – Keimtemperaturen nicht berücksichtigt: Nicht jede Pflanze benötigt die gleiche Temperatur zum Keimen. Während es Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika und Gurken mit 20 bis 25 °C recht warm mögen, keimen die meisten anderen Samen auch gut bei 10 bis 20 °C.
Richtige Feuchtigkeit einhalten
Für gute Keimbedingungen muss die Anzuchterde leicht feucht aber nicht zu nass sein. Die Erde darf nicht austrocknen aber auch nicht vernässt sein.
Zu dicht aussäen
Bei besonderen Gemüsen ist es vorteilhaft, wenn man für jedes Samenkorn eine eigenes Anzuchtgefäß verwendet. Nur dann ist es möglich, dass sich die Pflanze genügend Platz hat und sich gleich optimal entwickelt. Das Pikieren entfällt dann.
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Große Samenkörner wie die von Gurke, Kürbis und Zucchini gehören gleich in einen größeren Anzuchtopf, damit sie beim Auspflanzen nicht noch einmal gestört werden.
Samen von Karotten, Radieschen oder anderen Wurzelgemüsen sät man besser gleich ins Freiland aus. Sie vertragen kein Umpflanzen.


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