Fruchtfolge und Fruchtwechsel im Gemüsebeet

Ein Gemüsebeet gehört in jeden Garten. In diesen unruhigen Zeiten und möchten wir gern unser gesundes Gemüse aus der eigenen Ernte genießen. Der Ruf nach Biolebensmittel wird immer lauter. Deswegen überlegt sich mancher Gartenbesitzer, ob er doch einige Quadratmeter Rasen in ein Gemüsebeet umwandeln soll.
Bereits unsere Vorfahren haben entdeckt, dass manche Gemüsesorten sich gegenseitig fördern oder auch behindern. Jede Gemüseart nutzt die Nährstoffe anders. Es gibt hungrige und weniger hungrige Gemüsearten. Einige haben eine lange Vegetationszeit, andere sind Schnellstarter oder Sprinter. Ebenso machen sich verwandte Pflanzen gegenseitig Konkurrenz bei der Nährstoffaufnahme.
Falls man eine ertragreiche gesunde Ernte einbringen und wenig Schädlingsbekämpfung durchführen möchte, dann gibt es einiges zu beachten.

Hier gibt es einige Tipps zu Fruchtwechsel und Fruchtfolge für eine gesunde und reiche Ernte:
Fruchtfolge (Wechsel der Gemüsekulturen innerhalb einer Saison auf dem Beet)
Fruchtwechsel (Anbau von Gemüsekulturen in der nächsten Saison)
Fruchtfolge im Gemüsebeet
Hat man nur wenig Platz im Garten kann eine gute Planung helfen, diesen optimal auszunutzen. Infolgedessen werden dem Boden nur wenige Nährstoffe entzogen. Beispielsweise muss man bei der Planung den Nährstoffbedarf, die Vegetationszeit und die speziellen Eigenschaften der Gemüsearten beachten. Manche sind Kurztagpflanzen. Sie gedeihen nur im Frühling oder Herbst. Im Sommer schießen und blühen sie zu schnell ohne einen Ertrag zu bringen. Inzwischen sind verschiedene neue Sorten gezüchtet worden. Infolgedessen ist es wichtig, auf die Rückseite der Samentüte nachzusehen, welche Aussaat- und Vegetationszeiten angegeben sind.
Es gibt Gemüsearten, die den Boden sehr viele Nährstoffe entziehen und ihn stark auszehren. Man nennt sie Starkzehrer. Daneben gibt es Arten, die weniger hungrig sind. Man nennt sie Mittel- oder Schwachzehrer. Je nach Nährstoffbedarf wird die Reihenfolge der Pflanzung festgelegt. Auch der Zeitpunkt der Düngung ergibt sich damit.
Gemüsepflanzen, die derselben Familie entstammen sollten ebenfalls nicht zusammen oder nacheinander gepflanzt werden, da sie die gleichen Nährstoffe aufbrauchen und auch gleiche Schädlinge und Krankheiten bekommen können. Beispielsweise sollte man Lupinen nicht als Gründüngung nach Bohnen oder Erbsen einsetzen. Ebenfalls können Kreuzblütler wie Senf die Kohlhernie fördern wenn man sie vor Kohlpflanzen als Gründüngung einsetzt.
Gemüsepflanzen und ihr Nährstoffbedarf
- Starkzehrer: Kohlarten, Gurken, Kürbis, Kartoffeln
- Mittelzehrer: Möhren, Salat, Fenchel, Mangold,
- Schwachzehrer: Radieschen, Bohnen, Kresse, Zwiebel
Gemüsepflanzen und ihre Vegetationsdauer
- Vor- und Nachkulturen: Zwiebeln, Erbsen, Möhren, Lauch, Buschbohnen, Kohlrabi, Salat, Radieschen.
- Hauptkulturen: Stangenbohnen, Gurken, Tomaten, Rosenkohl, Rot- und Weißkohl
Gemüsepflanzen und ihre botanischen Familie
- Nachtschattengewächse: Kartoffeln, Auberginen, Tomaten
- Schmetterlingsgewächse: Erbsen, Bohnen, Lupinen
- Gänsefußgewächse: Spinat, Mangold, Rote Rüben
- Kreuzblütler: Rettiche, alle Kohlarten, Kohlrabi, Radieschen und Kresse
- Kürbisgewächse: Kürbis, Melonen, Gurken
Fruchtfolge für gute Bodennutzung innerhalb einer Saison:
Gemüsepflanze | Vorkultur | Nachkultur |
Blumenkohl | Spinat, Gartenkresse | Feldsalat |
Kohlarten | Spinat, Radieschen, Schnittsellerie | Feldsalat, Spinat |
Buschbohnen | Radieschen, Salat, Kohlrabi | Feldsalat, Grünkohl |
Tomaten | Spinat, Kohlrabi, | Ringelblumen, Hülsenfrüchte |
Spinat | Keine Mangold, Rote Bete | Keine Rote Bete und Mangold |
Zucchini | Hülsenfrüchte | keine |
Rote Bete | Kohlrabi, Radieschen, Salat | Senf als Gründüngung |
Stangenbohnen | Möhren | Feldsalat |
Mangold | Hülsenfrüchte | Feldsalat |
Kopfsalat | Radieschen, Kohlrabi | Gurken, Kohlarten, Mangold |
Sellerie | Hülsenfrüchte | Kohl |
Fruchtwechsel im Gemüsebeet
Aus der Vergangenheit ist bekannt, dass die Bauern vor der Einführung der intensiven Düngetechnik schon die Drei – oder Vierfelderwirtschaft zur Vermeidung der Bodenmüdigkeit nutzten. Dementsprechend werden die einzelnen Felder nacheinander von Stark-, Mittel- und Schwachzehrern genutzt. Da vierte Feld lag brach, wurde mit Gründüngung bestellt und konnte sich ausruhen.
Aus diesem Grund ist es für uns Hobbygärtner nützlich, dass wir uns über das Jahr notieren, welche Pflanzen auf welchen Beeten angebaut wurden. Auf diese Weise behalten wir die Übersicht, welche Pflanzen im nächsten Jahr die optimalen Bedingungen hinsichtlich der Nährstoffversorgung und der Vermeidung von Krankheiten und Schädlingen auf den einzelnen Beeten bekommen. Demzufolge kommt man bei der Beachtung einiger Regeln zu einer reichhaltigen gesunden Gemüseernte:
Abwechselnder Anbau von Stark-, Mittel- und Schwachzehrern
- Im 1. Jahr Starkzehrer Kohlarten, Gurken, Kürbis, Kartoffeln
- Im 2. Jahr Mittelzehrer Möhren, Salat, Fenchel, Mangold
- Im 3. Jahr Schwachzehrer Radieschen, Bohnen, Kresse, Zwiebel
- Im 4. Jahr Gründüngung: Senf, Phacelia, Lupinen
- Im 5. Jahr Starkzehrer….
Düngung im Gemüsebeet
Die beste Düngung im Kleingarten ist gute Komposterde, die im Frühjahr auf den Boden gebracht und gut eingearbeitet wird (ca. 1-3 Liter pro Quadratmeter). Ein Zuviel an Dünger ist auch nicht gut. Eine Bodenuntersuchung im Frühjahr bringt Klarheit über die Bodenbeschaffenheit.
