Olivenkraut – ein würziges Küchenkraut

Olivenkraut

Seit einigen Jahren ist Olivenkraut (Santolina virdis, Santolina rosmarinifolia) in unsere heimischen Küchen eingezogen. Seine zarten würzigen Triebe ähneln im Geschmack etwas an eingelegte Oliven und können auch wie diese verwendet werden. Die Pflanze ist mehrjährig. Sie kann auch hier angebaut werden. Sie ist winterhart aber braucht in kalten Wintern etwas Schutz mit Reisig. Olivenkraut in Kübeln sollte man ins Warme bringen. Die Pflanze ist eine Insektenweide.

Steckbrief von Olivenkraut

Blütenfarbe: gelb im Juli
Blütenform: Korbblüten
Düngen: mäßig, Kalken nach der Blüte
Beetnachbarn: andere wärmeliebende Kräuter wie Salbei, Thymian, Weinraute

Olivenkraut

Standort

Olivenkraut kommt im Mittelmeerraum (Spanien, Portugal) vor. Es liebt Wärme und Sonne sowie einen lockeren sandigen Boden. Bei uns wächst es allerdings auch gut im Schatten und normalem Gartenboden. Die Pflanze wird ca. 10-40cm hoch und bildet am Boden liegende Ausläufer. Mit seinem zarten kräftig grünen zierlichen nadelartigen Blättern ist es auch gut im Steingarten einsetzbar. Im Sommer zeigen sich hübsche gelbe Blüten.

Pflege von Olivenkraut

Die Pflanze ist sehr pflegeleicht. Häufiges Ernten der Triebe hält es kompakt. Ende April schneidet man es um ein Drittel zurück. So bleibt es gut in Form. Bei allzu langer Trockenheit ist es für einen Wasserguss dankbar. Staunässe wird nicht vertragen. Gedüngt wird wenig, wenn, dann mit organischem Dünger. Auch nach der Blüte kann man die Pflanze noch einmal etwas herunter schneiden. Der neue Austrieb ist dann wieder frisch und saftig.

Vermehrung

Durch Stecklinge: ca. 5-10cm lange Triebe steckt man im Sommer in ein Sand-Erde-Gemisch und deckt sie mit einer Folie oder Glas, so dass „gespannte Luft“ entsteht und die Erde feucht bleibt aber keine Staunässe entsteht. Schattig aufgestellt werden nach ca. 2 Wochen neue Wurzeln gebildet.

Absenker: auf dem Boden liegende Triebe werden mit Erde bedeckt und wurzeln selbst. Durch Abtrennung können neue Pflanzen gewonnen werden.

Teilung: eine große Pflanze wird im Frühjahr ausgegraben und mit dem Spaten halbiert. Dann werden beide Teile neu eingepflanzt.

Durch Samen: nach der Samenreife im Spätsommer werden die Samen entnommen und im Frühjahr unter Glas ausgesät. Den Samen nur leicht bedecken! Gelingt aber nicht immer…

Ernte und Verwendung

Vor der Blüte im Frühjahr und Frühsommer ist das Kraut am aromatischsten. Wenn es blüht stören die Blütenstiele etwas beim Ernten. Kleingeschnitten kann man Olivenkraut frisch oder getrocknet für Salate, Suppen, mediterrane Nudelgerichte und zum Marinieren von Fleisch- sowie Fischgerichten. Auch für Quark-Dips, Pesto, Kräuterbutter und zu Käse ist es einsetzbar. Man verwendet es wo immer man auch Oliven einsetzen würde. In letzter Zeit wurde Olivenkraut auch zum Aromatisieren von Gin, Wermut und Sekt eingesetzt. Auch Rezepte mit herzhaften Muffins  oder Brot kann man mit Olivenkraut verwenden.

Eine würzige Marinade für Fleisch- und Fischgerichte entsteht, wenn man klein geschnittenes Olivenkraut mit Knoblauch und Olivenöl anbrät und etwas Zitronensaft dazu gibt.

Die frischen Zweige oder Blättchen können roh verwendet werden oder mit gegart werden. Frisch ist das Aroma am intensivsten. Man kann es auch trocknen oder in Eiswürfelbehältern einfrieren.

Eine gute Methode, das Aroma zu erhalten ist das Einlegen in Öl als eine Art Pesto. Junge Blättchen werden mit etwas Öl, Salz und Zitronensaft mit einem Mixer zu einer Paste püriert. Diese hält sich im Schraubglas einige Wochen im Kühlschrank oder wird eingefroren. Sie kann vielseitig eingesetzt werden.

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