Fingerhut – beeindruckender Hingucker im Garten

Fingerhut
Fingerhut

Der Fingerhut (Digitalis purpurea) gehört zu den eindrucksvollsten Pflanzen für den Garten. Mit seinen hohen, kerzenartigen Blütenständen und der charmanten, glockenförmigen Blütenpracht zieht er alle Blicke auf sich. Neben seiner Ästhetik bringt er jedoch auch einige Ansprüche mit, die für eine optimale Entwicklung berücksichtigt werden sollten.

Perfekter Standort für den Fingerhut

Der Fingerhut bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte, kann aber auch an sonnigen Plätzen gedeihen, wenn der Boden ausreichend feucht bleibt. Ideal ist ein durchlässiger, humusreicher Boden, der leicht sauer bis neutral ist. Da er in der Natur oft in lichten Wäldern wächst, eignet er sich hervorragend als Unterpflanzung von Gehölzen oder für Beete mit wechselnder Lichtintensität. Wichtig ist, dass der Boden nicht zu trocken wird, da der Fingerhut empfindlich auf längere Trockenperioden reagiert.

Fingerhut - eine giftige Schönheit
Fingerhut – eine giftige Schönheit
Fingerhut - Detail
Fingerhut – Detail

Ist Fingerhut eine Staude?

Der Fingerhut (Digitalis purpurea) ist keine Staude im klassischen Sinne, sondern eine zweijährige Pflanze. Das bedeutet, dass er im ersten Jahr nur eine Blattrosette ausbildet, im zweiten Jahr blüht und anschließend abstirbt. Nach der Blüte produziert er reichlich Samen, die sich oft von selbst aussäen und so für eine fortlaufende Präsenz im Garten sorgen. Über Selbstaussaat kann sich die Pflanze langfristig im Garten halten, sofern geeignete Bedingungen vorherrschen. Wichtig zu wissen ist, dass sich die zweijährige Pflanze in der Regel selbst aussät, sodass sie in einem Garten über Jahre hinweg präsent bleibt, auch wenn einzelne Pflanzen nach der Blüte absterben. Dadurch kann er sich ähnlich wie eine Staude verhalten, ohne tatsächlich eine zu sein.

Es gibt jedoch einige Arten und Züchtungen, wie beispielsweise Digitalis grandiflora (Gelber Fingerhut) oder Digitalis lutea, die als kurzlebige Stauden gelten und über mehrere Jahre hinweg blühen können. Dennoch benötigen auch diese regelmäßig nachwachsende Sämlinge, um dauerhaft im Garten erhalten zu bleiben. Zudem gibt es einige mehrjährige Fingerhut-Arten, wie beispielsweise den Großblütigen Fingerhut (Digitalis grandiflora) oder den Wolligen Fingerhut (Digitalis lanata), die mehrere Jahre leben und jedes Jahr blühen können. Diese Arten werden oft als Stauden betrachtet, da sie ähnliche Eigenschaften wie Stauden haben und sich über mehrere Jahre im Garten halten.

Besonderheiten zur Pflege

Der Fingerhut ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine Blattrosette bildet und im zweiten Jahr blüht. Nach der Blüte stirbt die Pflanze meist ab, hinterlässt jedoch reichlich Samen, die sich selbst aussäen. Um die schöne Pflanze dauerhaft im Garten zu erhalten, ist es wichtig, die Selbstaussaat zu fördern. Lassen Sie einige Blütenstände stehen, bis die Samen reifen.
Alternativ können die Samen gezielt geerntet und an gewünschte Stellen ausgesät werden. Eine Aussaat erfolgt idealerweise im Spätsommer oder Frühherbst, da die Samen Kälte benötigen, um zu keimen.

Da der Fingerhut giftig ist, sollte er mit Vorsicht behandelt werden. Das Tragen von Handschuhen bei der Gartenarbeit ist empfehlenswert, insbesondere wenn Kinder oder Haustiere im Garten sind.

Gute Beetpartner

Im Beet harmoniert der Fingerhut besonders gut mit anderen Stauden, die ähnliche Standortansprüche haben und seinen romantischen Charakter unterstreichen. Gute Partner sind:

  • Astilben: Ihre federartigen Blüten bilden einen spannenden Kontrast zu den glockenförmigen Blüten des Fingerhuts.
  • Funkien (Hosta): Mit ihrem üppigen Laub setzen sie einen beruhigenden, grünen Rahmen.
  • Frauenmantel (Alchemilla mollis): Die zarten gelbgrünen Blüten des Frauenmantels lockern das Gesamtbild auf.
  • Hortensien: Mit ihren großen Blütenbällen ergänzen sie den Fingerhut perfekt in halbschattigen Bereichen.
  • Gräser: Fein strukturierte Ziergräser wie Waldmarbel (Luzula) oder Pfeifengras (Molinia) bringen Leichtigkeit in die Pflanzung.

Mit seinen majestätischen Blütenkerzen und der Fähigkeit, auch schattige Gartenbereiche zu beleben, ist er eine Bereicherung für jeden Garten. Mit dem richtigen Standort, passenden Beetpartnern und etwas Geduld, um seine Selbstaussaat zu fördern, wird er über Jahre hinweg eine beeindruckende Präsenz zeigen.

Blüte im Detail
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Fingerhut - hübsch, aber giftig
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