Schnecken bekämpfen im Garten

Schnecken bekämpfen im Garten
Schnecken bekämpfen im Garten

Kaum hat man das Salatbeet neu bepflanzt, da ist es schon am nächsten Tag von Schnecken abgeweidet. Hat man die Tagetes liebevoll gesetzt, schon stehen nur noch ein paar kümmerliche Reste davon im Beet. Sogar hohe Fackellilienblüten sind Opfer der Schnecken geworden und nur noch die Stängel stehen da, sehr gern nagen sie auch an Dahlien. Wenn man nicht aufpasst beim ersten Austrieb, dann ist die Dahlie verloren.

Erst durch den Eingriff des Menschen in das ökologische Gefüge konnten sich diese ungebetenen Gäste so heftig vermehren. Man kann sich nur bemühen, dieses Gleichgewicht zwischen Vermehrung der Schnecken und Auftreten ihrer Fressfeinde wieder herzustellen. Schneckenkorn schadet dabei allen Gartenbewohnern.

Hier gibt es praktische Tipps, wie man im Garten Schnecken bekämpfen kann.

So mancher Gärtner ist schon am unheimlichen Hunger der Nacktschnecken verzweifelt. Sie können in einem Gartenjahr bis zu 500 Eier legen. Milde Winter fördern zudem das Überlegen der Weichtiere. Es gibt aber auch andere Schneckenarten, die nützlich für den Garten sind und auch unter Naturschutz stehen – wie die Weinbergschnecke. Sie vernichten abgestorbene Pflanzenteile und sorgen so für Humusbildung und für einen gesunden Boden. Schneckenkorn vernichtet auch sie. Gerade Weinbergschnecken ernähren sich auch von den Eiern der unbeliebeten Nacktschecke – und sind damit ein natürliches Mittel auf Seite des Gärtners. Deshalb wollen wir einige biologische Methoden aufzeigen, wie man Schnecken bekämpfen kann.

Weinbergschnecke

Weinbergschnecke

Schnecken bekämpfen biologisch – so funktioniert’s ohne Gift

Schnecken bekämpfen ohne Gift ist sicherlich die wünschenswerteste Option. Mit einem naturnah gestalteten Garten kann man die Ansiedlung von natürlichen Feinden wie Kröten, Igel oder Blindschleichen die Bekämpfung der unbeliebten Schädlinge fördern. So kann man die Schnecken am besten biologisch bekämpfen. Aber die besonders gefräßige braune Spanische Wegschnecke (7-10cm lang) wird auch von diesen Tieren abgelehnt. Nur Igel fressen sie in kleinen Mengen, wenn sie sie vorher auf dem Boden herumwälzen und etwas entschleimen lassen. Probleme bereiten auch die kleinen (2-4cm) nackten dunkelgrauen Echten Gartenwegschnecken und die Gemeinen Gartenwegschnecken. Sie halten sich meist im Boden auf und sind sehr unauffällig. Sie fressen meist Wurzeln oder Knollen und bewegen sich nicht weit weg. Sie sind sehr widerstandsfähig gegen Kälte und auch im Winter aktiv.

Die Roten und Braunen Wegschnecken sind meist in der Natur, vorwiegend in Wäldern anzutreffen und sind nur lästig, wenn der Garten an unbebaute Naturflächen grenzt.

Schnecken bekämpfen mit Kaffeesatz

Ungiftige und biologische Substanzen wie zum Beispiel Kaffeesatz bremsen Schnecken aus. Man umstreut die gefährdeten Pflanzen mit Kaffeesatz oder besprüht die Schädlinge mit starkem Kaffee.

Schneckenzaun Neem-Dünger

Die Neem-Samen vertreiben die Schnecken auf natürliche Weise ohne Chemie und stärken zudem die Pflanzen. Der Einsatz von Schneckenzaun Neem-Dünger hat sich in einem Versuch bewährt.

Schneckenzaun

Schneckenzäune sollen die Tiere davon abhalten, gefährdete Kulturen zu vernichten. Besonders ein Schneckenzaun, eine Kette oder Drähte aus Kupfer sollen die Schnecken von ihrer, für die Pflanzen schädlichen Arbeit abhalten.Eine Konstruktion aus Blechstreifen hat sich bewährt, deren obere Kante ca. 5 cm  breit und 45 Grad nach außen gebogen ist.

Auch dichte Hecken können sehr wirksam gegen die plagenden Weichtiere sein. Sie verhindern zum einen, dass die Schnecken überhaupt erst in den Garten kommen und bieten zum anderen auch den natürlichen Feinden (z.B. Vögeln) einen Unterschlupf.

Schnecken benötigen Feuchtigkeit, um sich wohlzufühlen und fortbewegen zu können. Sie meiden auch raue Oberflächen. Kurzfristig kann Holzwolle, Steinmehl, Sägemehl und Kalk um die Beete gestreut helfen. Man muss es aber immer wieder erneuern. Freistehende Pflanzen werden seltener überfallen. Schnecken lieben die Feuchte bei dichter Bepflanzung. Aber auch trockene Wege sind nicht immer ein Hindernis.

Schnecken einsammeln

Die einfachste und vielleicht wirkungsvollte Art, um Schnecken bekämpfen zu können ist das Schnecken einsammeln. Da Schnecken ihren Hunger meist im Dunklen stillen und sich tagsüber im Feuchten verstecken, bietet sich an, kleine Bretter, Folien oder große Blätter (z. B. Rhabarber) auszulegen, unter denen man abends oder frühmorgens besonders nach einem Regen einfach die Schnecken einsammeln kann. Gießen sollte man nur am frühen morgen. Eine abendliche Wässerung des Gartens freut jede Schnecke. Auch Pilzkrankheiten können sich besser ausbreiten, wenn die Pflanzen nicht so schnell abtrocknen. Doch was tun mit ein eingesammelten Schnecken? Gibt es einen See oder Teich mit Enten in der Nähe, freuen sie sich bestimmt über einen leckeren Snack. Entsorgt man die Schnecken beim Nachbarn, dauert es sicher nicht sehr lange und sie kommen mit Verstärkung zurück. 😉

Salz zum Schnecken bekämpfen – ist abzulehnen

Ein früher verwendetes altes Hausmittel gegen Schnecken war auch der Einsatz von Salz. Aber das ist Tierquälerei und nicht mehr anzuwenden.  Außerdem: Salz macht in zu großen Dosen den Boden unfruchtbar und tötet wichtige Mikroorganismen im Boden. Also am besten Finger weg davon.

Schnecken bekämpfen mit Bierfallen

Bierfallen sind zum Schnecken bekämpfen eher ungeeignet, da sie tatsächlich lecker für Schnecken sind. Mit Bier gefüllte Gefäße oder Becher werden bis zum Rand in der Erde vergraben und sollen die Schnecken anlocken, mit der Hoffnung, dass Sie hineinfallen und dann ertrinken. Sehr wahrscheinlich werden sie eher durh die im Bier enthaltene Hefe angezogen. Allerdings bringen beim Einsatz von Bierfallen die Schnecken gern gleich ihre ganze Verwandtschaft aus den umliegenden Gärten mit und rufen „Hurra – endlich Freibier“.

Schneckenfeste Pflanzen

Es gibt auch viele Pflanzen, die von Schnecken verschont werden. Besonders Pflanzen mit spezifischen Gerüchen, Giftstoffen und behaarten Blättern schmecken ihnen nicht. Dazu gehören:

Kapuzinerkresse, Lavendel, Astilben, Eisenhut, Fingerhut, Pfingstrose, Maiglöckchen, Allium, Fette Henne, Sukkulenten, Wollziest, Schmuckkörbchen, Sonnenhut, Sonnenbraut, Purpurglöckchen, Frauenmantel, Geranien, Nelken, Storchschnabel, Immergrün.

Bei Salatsorten sollte man auf die rotlaubigen Sorten setzen. Sie werden eher weniger gefressen. Auch Mangold und Lauch werden von Schnecken meist verschont.

Besonders bei den herbstlichen Aufräumarbeiten sollte man auf die hellen perlenförmigen Schneckeneier-Gelege im Boden achten und sie vernichten.

Es gibt sehr viele Ideen, wie man biologisch Schnecken bekämpfen kann, aber keine überzeugt so richtig. Im Endeffekt hilft oft nur ein schneller Schnitt, zum Beispiel mit der Gartenschere hinter dem Kopf der Schnecke, der zu einem schnellen und annähernd schmerzfreien Tod führt. Die Reste sollte man aber entfernen, da andere Schnecken daran fressen. Es ist nicht die schönste Art, um Schnecken bekämpfen zu können und jeder Gärtner sollte selbst entscheiden, ob er zu diesem drastischen Mittel greift.

Wenn die biologische Schneckenbekämpfung fehlschlägt:

Bekommt man die Schneckenplage ohne Gift nicht in den Griff, bleibt nur fast noch das Schneckenkorn als letztes Mittel. Bei Schneckenkorn sollte man die weniger giftige Sorte („Ferramol“ ) wählen, die auf Eisen-III-Phosphat basieren. Hier werden die Schnecken durch Verdauungsprobleme vernichtet. Sie ziehen sich zurück.

Welche Hausmittel nutzt Ihr, um Schnecken zu bekämpfen?

Wir freuen uns über Eure Hausmittel gegen Schnecken im Garten in den Kommentaren!

Auch Weinbergschnecken knabbern am Blumenstrauß
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