Apfelwickler – da ist der Wurm drin…
Wer ärgert sich nicht, wenn man voller Freude die Erntekörbe voller Pflaumen und Äpfel nach Hause trägt und dort feststellen muss: Da ist überall der Wurm drin…
Eltern dieser tierischen Eindringlinge sind unauffällige kleine dämmerungsaktive Falter (Apfelwickler – Cydia pomonella)
Diese Schmetterlinge legen ihre Eier in den unreifen Früchten ab. Die daraus geschlüpften Larven fressen sich in die Früchte hinein. Die ausgewachsenen Larven lassen sich am Stamm hinunter und verstecken sich in den Ritzen der Rinden im unteren Teil des Baumes. Diese Wanderung kann man im Juni durch das Umwickeln des Stamms im unteren Teil mit Wellpappenstreifen bekämpfen. Die Maden verstecken sich in den Röhren und können im Juli mit der Pappe entfernt und vernichtet werden.
Auch Pheromonfallen können eingesetzt werden. Diese Falle lockt gezielt die Faltermännchen an. Die Weibchen bleiben unbefruchtet und die Zahl der Falter wird reduziert. Die Falle sollte schon ab Mitte Mai in Windrichtung im Baum aufgehängt werden. Da die Wirkstoffe schnell verfliegen, muss die Kapsel in der Falle nach etwa 6 Wochen getauscht werden.
Ein Teil der überlebenden Larven bildet die nächste Schmetterlingsgeneration, die ihre Eier gleich wieder in den nun schon reifen Früchten ablegt.
Ein anderer Teil der Larven verpuppt sich und übersteht so die Winterzeit. Dann beginnt der Zyklus von vorn…
Der Pflaumenwickler (Grapholita funebrana) bildet 2 Generationen pro Jahr. Auch dieser Schädling kann durch Wellpappegürtel am Baumstamm abgesammelt werden. Wichtig ist außerdem, die abgefallenen Früchte schnell zu entsorgen.
Maden in Kirschen bekämpft man mit beleimten großen Gelbtafeln. Die Kirschfruchtfliege hält diese für überdimensional große Früchte und bleibt beim Anflug darauf kleben. Jedoch ist das bei einem sehr großen Baum schwierig und nie 100%ig erfolgreich.
Neu nach Europa gelangt ist die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii).
Sie befällt auch Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Pflaumen und auch Heidelbeeren sowie Holunder. Befallene Früchte dürfen nicht auf den Kompost, denn diese Obstfliegen entwickeln sich auch dort über das Madenstadium weiter. Sie können später im August in Massen auftreten. Sie sollten im Restmüll entsorgt und vorher abgetötet werden (z. B. in geschlossener Folientüte einige Zeit in die Sonne legen).