Richtig gießen in der Hitze

Gießkanne
Gießkanne

Das Jahr 2018 bringt einigen Landesteilen schon im Frühjahr wochenlange Trockenheit mit sommerlichen Temperaturen während andere Orte in Sturzfluten versinken. Ständige stürmische Winde trocknen den Boden zusätzlich aus. Was tun, wenn unsere Pflanzen diese Trockenperioden unbeschadet überstehen sollen? Was ist beim Gießen zu beachten?

Glück hat, wer lehmhaltige humose Böden hat, die Wasser gut speichern können. Bei leichteren sandigen Böden ohne große Wasserspeicherkapazität sind die Probleme größer. Noch mehr Glück hat, wer einen Brunnen im Garten hat…Auch das Wasser aus Regentonnen (falls mal Regen gefallen ist…)  ist optimal, da es kalkarm und nicht zu kalt ist. Das Gießwasser sollte stets temperiert sein. Kaltes Leitungswasser schockt die Pflanzen.

Unter Bäumen und Sträuchern bleibt die Erde auch nach einem leichten Regen trocken. Hier sollte man mit Wasser nachhelfen. Auch Obstbäume und Sträucher lassen die Früchte fallen, wenn sie ungenügende Wasserversorgung bekommen.

Richtig gießen

Richtig gießen

Wann sollte ich gießen?

Besonders früh und abends ist das Gießen affektiver. Mittags geht viel durch schnelle Verdunstung verloren. Der Temperaturschock für die Pflanzen ist sehr hoch. Auch können die Blätter durch Wassertröpfchen geschädigt werden, da diese wie Brenngläser wirken.

Das morgendliche Gießen hat auch den Vorteil, dass die Schnecken tagsüber nicht so gut wüten können. Nach dem abendlichen Gießen können die Blätter nicht so gut abtrocknen und Pilzkrankheiten können gefördert werden.

Wieviel sollte ich gießen?

Besser sind weniger aber dafür ergiebige Wassermengen für die Pflanzen. Nur dann werden tiefere Wurzelsysteme gebildet. Häufiges leichtes besprühen der Pflanzen führt zur Bildung nur oberflächlicher Wurzeln. Das ist problematisch, wenn die Trockenheit anhält. Eine optimale Menge sind ca. 2 Gießkannen für einen Quadratmeter.
Das Gießen mit dem Schlauch ist zwar bequem aber das Wasser benetzt nur oberflächig den Boden.

Kübelpflanzen richtig gießen

Unsere Topspflanzen haben keine großen Wurzeln gebildet. Im engen Gefäß wird deshalb mehr Gießwasser benötigt. Je kleiner der Topf, desto öfter muss gegossen werden. Gut ist auch das Tauchen des Topfes (mit Abzugslöchern!). Er wird in einen Eimer Wasser gestellt bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Überschüssiges Wasser muss abfließen können. Staunässe ist ebenfalls schädlich.

Empfohlen wird, erst wenig zu gießen, damit die trockene Erde angefeuchtet wird. Danach wird noch einmal nachgegossen. So wird die Erde optimal befeuchtet. Düngen nicht vergessen, denn die Nährstoffe werden durch das häufige Gießen ausgewaschen.

Wassergefüllte PET-Getränkeflaschen kopfüber in die Erde gesteckt kann an heißen Tagen das Gießen von Topfpflanzen unterstützen. Dazu bohrt man kleine Löcher in den Deckel und verschließt die gefüllte Flasche. Durch das erzeugte Vakuum wird das Wasser tröpfchenweise an die Erde abgegeben. Im Handel gibt es auch entsprechende Adapter, die in die Erde gesteckt werden. Auch nasse Wollfäden, die in auf einer Seite in ein Wassergefäß und auf der anderen Seite in die Erde gesteckt werden können kurzfristig für eine ausreichende Feuchte im Blumentopf sorgen.

Rasen richtig gießen

Schnell verbrennt das Gras im Sommer. Nur wenn die Wurzeln gut feucht gehalten werden kann man auf einen grünen Rasen blicken. Nicht zu kurz schneiden bei Hitze! Ein- bis zweimal wöchentlich sollte ein Rasen ca. 10l  pro Quadratmeter erhalten. Besonders nach kurzen Regenfällen sollte noch einmal nachgegossen werden, da das Wasser dann besonders gut in den Boden eindringt.

Tipps zum Wassersparen

Das Mulchen der Beete mit getrocknetem Rasenschnitt oder gehäckseltem Schnittgut von Sträuchern verhindert das starke Austrocknen des Bodens.

Auch das regelmäßige Hacken der Oberfläche zerstört die Verdunstungskanäle und hilft, den Boden feuchter zu halten.das Waser kann besser in den Boden eindringen als bei einer verkrusteten Oberfläche. Besonders nach einem heftigen Regen, der den Boden verschlämmt ist ein Hacken sehr vorteilhaft. Die Feuchtigkeit bleibt besser im Boden.

Inzwischen gibt es im Handel schon gute Lösungen, wie man – auch mit einem Solarmodul angetriebene – Wasserversorgungssysteme verwenden kann.

Bewässerung

Bewässerung

Verbesserung der Bodenstruktur durch Einbringen von Humus in sandige Böden fördert die Wasserspeicherungsfähigkeit.

Welchen Wasserbedarf haben Pflanzen?

Pflanzen auf sonnigen Plätzen brauchen mehr Wasser als typische Schattenpflanzen. Auch frisch gepflanzte Gemüse, Blumen und Stauden dürfen nicht austrocknen, da sie erst ein ausreichendes Wurzelwerk entwickeln müssen. Mediterrane Pflanzen und Kräuter wie Thymian, Salbei und Rosmarin sollten nicht zu viel Wasser erhalten.

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