Mispeln – leckeres spätes Obst zur Winterzeit
Die Mispel (Mespilus germanica) ist bei vielen Gärtnern noch nicht bekannt. Die Mispel wächst als kleiner Baum oder Strauch und trägt im Herbst zahlreiche braune kleine essbare Früchte – die Mispeln. Sie gehört zu den Rosengewächsen und zeigt auch im Frühling hübsche weiße Blüten.
Die kleinen Mispeln sind erst nach den ersten Frösten genießbar. Danach sind sie besonders lecker. Demzufolge sollte man mit der Ernte solange warten bis die kleinen Früchte weich werden. Dann verlieren sie ihre Gerbstoffe und haben das beste süß-säuerliche Aroma. Desweiteren sollte die Verarbeitung zu Marmelade oder Kompott sehr schnell geschehen. Die weichen Früchte verderben schnell.
Der Mispelbaum war schon im Mittelalter in Süd- und Mitteleuropa verbreitet. Er wurde oft in Klostergärten angebaut.
Mispel anbauen
Mispelbäume oder -sträucher sind selbstbefruchtend. Es muss keine zweite Pflanze zur Bestäubung in der Nähe wachsen. Sie sind kälteempfindlich. Deshalb pflanzt man sie im Frühjahr. Sie mögen keine trockenen Winter und auch Spätfröste sind für sie gefährlich.
Der sonnige Standort sollte einen lockeren durchlässigen Boden haben. Staunässe muss vermieden werden. Die Pflanzen sind sehr pflegeleicht. Altes störendes Holz wird herausgeschnitten.
Mispeln ernten und verwerten
Die braunen Früchte haben einen hohen Pektingehalt und gelieren gut. Sie werden nach dem Frost geerntet (etwa Ende Oktober/November). Ebenfalls ist es möglich, sie noch hart zu pflücken. Danach werden sie noch etwa 2 Wochen gelagert bis sie weich werden.
Die weichen Mispeln können roh oder gekocht in Marmeladen, Gelle, Kuchen, Likör oder Säften genossen werden. Gut schmecken sie in Kombination mit Äpfeln.
Die dunkelbraunen Früchte werden gewaschen, der Blütenansatz abgeschnitten und der Inhalt mit den harten Kernen herausgeschält. Wenn man das Fruchtfleisch durch die flotte Lotte reibt kann man die Kerne entfernen. Das ist eine etwas matschige Sache. Danach wird das Fruchtfleisch mit etwas Apfelsaft und Gelierzucker entsprechend Anleitung mit den angegebenen Mengen zu Marmelade gekocht. Zum Aromatisieren kann man noch Zimt, Vanille oder Rum hinzufügen.