Nisthilfen für Wildbienen – einfach gebaut

Wildbienen-Nisthilfen
Wildbienen-Nisthilfen

Schon lange erhalten wir Nachrichten, dass die Honigbienen (Apis mellifera) in ihrem Bestand zurück gehen. Viele Bienenvölker haben den letzten Winter nicht überlebt. Die Gründe dafür sind Krankheiten und die Besiedelung mit der Varroa-Milbe, die die Bienen schwächt. Auch die intensive Landwirtschaft mit Monokulturen und hohem Einsatz von Schädlings- und Unkrautvernichtungsmitteln ist schlecht für die Bienen. Es fehlen die zahlreichen Ackerunkräuter wie zum Beispiel Mohn, Kornblumen und andere. Auch gibt es immer weniger Hobby-Imker. Die Förderung der Verbreitung von Wildbienen ist daher sehr für uns sehr wichtig.

Hier sieht man ein kurzes Video vom regen Flugbetrieb der Wildbienen (Mauerbienen) vor unserer Nisthilfe:

Die Chancen für die Befruchtung unserer Obstgehölze und Blühpflanzen verbessern wir, wenn wir den wild lebenden Solitärbienen eine Unterkunft gewähren und ihnen Nisthilfen anbieten. Im zeitigen Frühjahr bei entsprechenden Temperaturen und der Blüte der ersten Frühjahrsblüher schwirren die Wildbienen bereits um unserer Nisthilfen.

Hier gibt es ein schönes Video zu Wildbienen.

Es gibt ca. 500 verschiedene Wildbienen, die nicht im Volk leben, sondern ihr eigenes Nest bauen. Man nennt sie auch Solitärbienen. Sie nisten in verschiedenen natürlichen kleinen Höhlen, in Gesteinsfugen, Totholz, Erdlöchern, Löchern im Gebälk, Schlüssellöchern und sogar in Schneckenhäusern. Einige Arten bauen selbst Nester in der Erde.

Holzbiene auf Tithonia
Holzbiene auf Tithonia

Nestbau der Wildbienen

Ein Wildbienennest besteht aus einer Höhle, in der mehrere Brutzellen hintereinander angelegt werden. Die einzelnen Kammern werden durch Wände aus  Lehm getrennt. Andere Baumaterialien sind Harz, zerkleinerte Blätter, Harz, Nektar usw. In jede Kammer wird meist nur ein Ei gelegt. Ein ausreichender Pollenvorrat wird für die erste Ernährung mit hinein gegeben. Die einzelnen Larven wachsen in separaten Kammern auf. Dies geschieht auch bei der häufigen Wildbienenart Mauerbiene (Osmia cornuta) und bei Holzbienen (Xylocopa).

Sind die Maden ausgewachsen, spinnen sie sich in Kokons ein. Die verschiedenen Wildbienenarten haben unterschiedliche Entwicklungszeiten.  Einige benötigen nur die Sommermonate, andere bis zu 11 Monate. Danach verpuppen sich die Larven und die Metamorphose (Umwandlung) vollzieht sich. Anschließend schlüpft das vollständige Insekt. Einige Wildbienenarten verbringen 1 Jahr oder länger in der Röhre. Weibchen entwickeln sich aus befruchteten Eiern, Männchen aus unbefruchteten.

Bau von Nisthilfen

Wir können diese fleißigen Helfer bei ihrer Arbeit unterstützen, indem wir ihnen Nisthilfen anbieten.

Eine einfache Variante ist, dicke Stücke von unbedingt abgelagertem Holz (z. B. alte Balken)  mit Bohrlöchern zu versehen. Die Löcher sollten längs zur Faserbildung gebohrt werden (nicht wie auf diesem Foto) und dürfen nicht durchgebohrt sein. Die Rückwand muss erhalten bleiben. Die Bohrlöcher müssen glatt sein und das Sägemehl herausgeklopft werden. Je größer die Löcher, desto größer muss der Abstand sein.

Lochdurchmesser ca. 4-8 mm, Tiefe ca. 10 cm

Wildbienen-Nisthilfen
Wildbienen-Nisthilfen

Eine andere Variante ist, entsprechende Röhren (z. B. Stiele vom Japanischen Knöterich, der ein Neophyt ist) in einen Holzrahmen mit Rückwand zu verankern.

Diese Nisthilfen wurden dankbar angenommen und nach kurzer Zeit wurden die Löcher mit Lehm versiegelt.

Nisthilfe für Wildbienen
Nisthilfe für Wildbienen

Lage der Nisthilfen

Die Löcher sollen regen- und windgeschützt angebracht werden und sonnig gelegen sein, möglichst in Richtung Süden zeigen.

Einge Male hackten Vögel die Röhren heraus, um an die leckeren Larven zu kommen. Deshalb sollte man die Nisthilfe auch mit einem Draht oder Netz schützen.

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