Grünkohl – heimisches Superfood

Grünkohl ist ein heimisches Superfood. Man muss dafür nicht in die Ferne schweifen. In kalten Wintertagen erfreut uns der kräftige Kohl (Brassica oleracea var. sabellica). Er hat einen starken Stamm und auffällig gekrauste längliche Blätter. Im Herbst und Winter ist noch einmal Erntezeit im Gemüsegarten. Grünkohl trotzt auch stärkeren Frösten (bis -15 Grad C) und sein Geschmack verbessert sich. Er wird milder durch die Umwandlung von Stärke in Zucker.

Grünkohl ist sehr gesund und nährstoffreich und enthält neben vielen Ballaststoffen auch Proteine, Eisen für die Blutbildung, Kalium, Kalzium für die Knochenbildung und die Vitamine der B-Gruppe, A, C, E sowie Provitamin A. Bemerkenswert ist sein Gehalt an Senföl- Glycosiden. Sie verursachen ein leicht scharfes und bitteres Aroma. Er ist damit besonders für die vegetarische und vegane Ernährung geeignet.

Im Winter ist der Garten oft leer, aber dieser Kohl sieht dann sehr dekorativ aus. Schon seit Jahrhunderten wird er in Europa angebaut. Es gibt auch eine violette Variante davon.

Grünkohlvarianten

Anzucht und Pflege von Grünkohl

Grünkohl wird je nach Sorte (Beschreibung beachten)  ab Mitte April bis Mitte Mai in Saatschalen ausgesät und bis spätestens Mitte Juli im Beet ausgepflanzt. Dabei sollen die Jungpflanzen tief bis zu den Keimblättern in der Erde stehen. In der jährlichen Fruchtfolge sollte man jedoch darauf achten, dass nur alle 4 Jahre Kohl auf dem gleichen Beet angebaut wird. So beugt man Krankheiten (Kohlhernie) vor. Kohl ist unverträglich mit sich selbst.

Der Boden soll locker und nährstoffreich (mit Kompost angereichert) sein. Humusreiche Lehmböden sind besonders geeignet. Eine sonnige und windgeschützte Lage ist empfehlenswert.

Gute Beetnachbarn sind Radicchio, Sellerie,  und Rote Bete. Keine Kreuzblütler als Nachbarn anpflanzen! Der Pflanzabstand beträgt idealerweise 50cm, da die Pflanzen sehr üppig werden können.

Reichlich gießen, Mulchen mit Rasenschnitt, ein Anhäufeln fördert das Wurzelwachstum. Gedüngt wird mit Brennesseljauche oder organischem Gemüsedünger.

Schädlinge

Wie beim Palmkohl lieben Weiße Fliege, Blattläuse, Kohlfliege und Kohlweißling auch diesen Kohl. Man sollte die Blätter regelmäßig absuchen und bei Befall mit einem scharfen Wasserstrahl abspülen. Auch Erdflöhe und Schnecken findet man auf Grünkohl. Öfteres Lockern der Erde ist nützlich.

Zum Schutz vor der Weißen Fliege (Kohlmottenschildlaus) kann man dichte Netze über den Kohl spannen, die man beim Hacken und Gießen kurz entfernt. Dieser Schädling ist besonders aggressiv und sitzt und saugt bevorzugt auf der Unterseite der Blätter. Danach siedeln sich oft schwarzgraue Pilzbeläge an. Auch winterliche Temperaturen können den Weißen Fliegen kaum schaden. Schädlingsbefall kann man durch Spritzen ökologischer Kaliseife verringern.

Verwendung von Grünkohl

Winterzeit ist Grünkohlzeit. Besonders im Norden Deutschlands ist Grünkohlessen Kult. In Sachsen gehörte er unbedingt zum weihnachtlichen Geflügelbraten.

Geerntet wird der Kohl nach dem ersten Frost von November bis Januar/Februar/März. Wenn man nur die Blätter abknickt kann man beobachten, dass sich in den Blattachseln kleine neue Blättchen bilden, die man später noch ernten kann. Je später man erntet, desto milder wird der Kohl im Geschmack, da vermehrt Zucker eingelagert wird.

In der Küche wird Grünkohl (oder Kale – wie er in den USA genannt wird) vielseitig verwendet. Er wird in deftigen Suppen gekocht, in Quiches und Aufläufen verwendet sowie auch als Gemüsebeilage zu Schweine- oder Geflügelbraten. Eine neue Trendvariante sind knusprige Gemüsechips aus Grünkohl.  Die Nährstoffe werden besonders gut in der rohen Variante erhalten. In Smoothies zusammen mit Apfel, Apfelsine ode Banane ist das Gemüse sehr lecker.

Superfood

Rezept für einfache Grünkohlchips

Ca. 5-6 Grükohlblätter
3 Esslöffel Olivenöl
1 Teelöffel Salz

  • Die Kohlblätter waschen, trocknen, mit Olivenöl einreiben und Salz betreuen und auf ein Backblech verteilen
  • Im Backofen ca. 10-15 Minuten bei ca. 170°C (je nach Ofen) trocknen bis sie knusprig sind aber nicht verbrannt…zwischendurch  die Blätter etwas mischen

5/5 (14)

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