Unterpflanzung von Bäumen

Zu den Sorgenecken im Garten gehören die Flächen unter hohen Bäumen. Je älter und größer die Bäume werden, desto kahler sieht es unter ihnen aus. Aber das muss nicht so sein. Hier gibt es praktische Tipps zum Bäume unterpflanzen. Die Unterpflanzung von Bäumen kann Gärten verschönern, Unkraut unterdrücken und den Boden verbessern. Doch nicht jede Pflanze eignet sich dafür, da Bäume viel Schatten werfen und mit den Unterpflanzen um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Ein kleines Video, mit welchen Pflanzen man Bäume unterpflanzen kann, gibt es hier:

Warum eine Unterpflanzung sinnvoll ist
Eine durchdachte Unterpflanzung hat mehrere Vorteile:
- Schutz des Bodens: Die Pflanzen bedecken den Boden, reduzieren die Verdunstung und verhindern Erosion.
- Unterdrückung von Unkraut: Dichter Bewuchs verhindert das Wachstum von Unkraut.
- Ästhetik: Blühende oder immergrüne Pflanzen verschönern den Bereich unter dem Baum.
- Lebensraum für Tiere: Viele Pflanzen bieten Nahrung und Schutz für Insekten und Vögel.
Welche Bäume lassen eine Unterpflanzung zu?
Tiefwurzler (Pflaume, Eberesche, Birne, Bergahorn, Weidenbirne)
haben in der Regel einige Hauptwurzeln, die tief in die Erde führen und eine Unterpflanzung gut zulassen.
Herzwurzler (Apfel, Esche, Tulpenbaum)
Ihre Wurzeln reichen nicht sehr weit. Deshalb lassen sie eine Unterpflanzung zu.
Flachwurzler (Birke, Kastanie, Japanische Zierkirsche, Weide, Goldregen)
haben ein dicht verzweigtes flaches Wurzelgeflecht. Eine Unterpflanzung ist schwierig, da sie den kleineren Partnern das Wasser entziehen.
Ob andere Pflanzen unter den Bäumen gedeihen können, hängt auch von den Lichtverhältnissen und der Bodenfeuchte ab. Gute Partner zum Unterpflanzen sind solche, die auch im Wald wachsen und mit den dortigen Bedingungen gut zurechtkommen.
Beste Pflanzzeit ist der Hochsommer. Da sind die Bäume bereits in einem gewissen Ruhestadium. Sie wachsen nicht mehr und entziehen dem Boden nicht so viel Feuchtigkeit. Das Umgraben sollte unterbleiben, damit die Wurzeln nicht verletzt werden. Nach dem Entfernen des Unkrauts hebt man vorsichtig die Pflanzlöcher aus und setzt die Pflanzen mit etwas Kompost hinein. Zum Schluss wird noch einmal gründlich angegossen und die Baumscheibe gemulcht. Besser mit Kompost oder mit gehäckselten Heckenschnitt. Rindenschnitzel versauern den Boden häufig. Dabei sollte eine dicke Aufschüttung mit Mutterboden nicht erfolgen, denn das vertragen die meisten Bäume nicht.
Pflanzen für den Halbschatten – perfekt zum Bäume Unterpflanzen
Funkien (Hosta) sind klassische Stauden für die Unterpflanzung von Bäumen. Ihre großen, dekorativen Blätter in verschiedenen Grüntönen, oft mit gelben oder weißen Rändern, bringen Struktur in schattige und halbschattige Bereiche. Sie gedeihen auf humusreichen, gleichmäßig feuchten Böden und vertragen auch tiefen Schatten.
Purpurglöckchen (Heuchera) überzeugen mit ihrem farbigen Laub, das von grün über rot bis hin zu silbrig schimmernden Tönen reicht. Sie eignen sich hervorragend als Unterpflanzung von Bäumen und bringen lebendige Akzente in halbschattige Standorte. Ihr kompakter Wuchs macht sie auch als Bodendecker attraktiv.
Die Große Sterndolde (Astrantia major) ist eine anmutige Staude mit filigranen, sternförmigen Blüten in Rosa, Weiß oder Rot. Sie bevorzugt feuchte, humusreiche Böden im Halbschatten und kann gut unter lichten Gehölzen gepflanzt werden, wo sie Leichtigkeit ins Bild bringt.
Fingerhut (Digitalis purpurea) ist eine auffällige Pflanze für schattige bis halbschattige Standorte. Die hohen Blütenstände in Rosa, Weiß oder Gelb setzen vertikale Akzente, auch unter Bäumen. Da er giftig ist, sollte er mit Vorsicht gehandhabt werden.
Nelkenwurz (Geum coccineum) ist eine robuste Staude, die sich auch unter Bäumen bewährt. Mit ihren leuchtend orangefarbenen oder roten Blüten bringt sie Farbtupfer in halbschattige Bereiche. Sie bevorzugt durchlässige, humusreiche Böden.
Bergenien sind ideale Pflanzen für die Unterpflanzung, da sie mit ihren dicken, ledrigen Blättern und rosafarbenen bis roten Blüten robust und pflegeleicht sind. Sie wachsen gut in halbschattigen bis schattigen Bereichen und vertragen trockene Böden, wie sie unter Bäumen häufig vorkommen.
Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) bringt mit seinen zarten, blauen Blüten und herzförmigen, oft silbrig gezeichneten Blättern Licht in schattige Bereiche. Es bevorzugt einen humusreichen, feuchten Boden und eignet sich hervorragend als Bodendecker unter Bäumen.
Herbstanemonen (Anemone hupehensis) gedeihen in lichtem Schatten und Halbschatten, wo sie mit ihren filigranen Blüten in Rosa, Weiß oder Lila bis in den Herbst hinein für Farbakzente sorgen. Sie lieben humusreiche, durchlässige Böden.
Elfenblumen (Epimedium x perralchicum) sind ausgezeichnete Bodendecker für schattige Plätze unter Bäumen. Ihre zarten Blüten und das attraktive Laub machen sie zu einem Blickfang, und sie vertragen auch trockene Bedingungen unter Gehölzen.
Astilben sind perfekte Pflanzen für halbschattige bis schattige Standorte, die eine gleichmäßige Bodenfeuchte bieten. Ihre federartigen Blüten in Weiß, Rosa oder Rot bringen Eleganz in den Garten und kommen besonders gut in Gruppen zur Geltung.
Viele Frühjahrsblüher (Zwiebelpflanzen) kommen mit dem Bedingungen unter Bäumen gut zurecht, da sie die Blätter wieder einziehen wenn die Bäume ihre Blätter entwickeln. Noch mehr Inspiration für gut geeignete Pflanzen für den Halbschatten findet man hier.

Robuste Schattenpflanzen:
Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum),
Golderdbeere (Waldsteina geoides)
Wald-Scheinmohn (Meconopsis cambrica)
Nieswurz (Helleborus foetidus)
Gestaltung:
Kombination aus Blüten- und Blattschmuckstauden sowie Ziergräser und Farne
Japanischer Schmuckfarn (Athyrium niponicum)
Japan-Segge (Carex morrowii ).
Größere Bäume können auch mit Sträuchern unterpflanzt werden:
Efeu
Kirschlorbeer, Stechpalme und Eibe
Schneebeere (Symphoricarpos)
Heckenkirschen (Lonicera)







Pflege der Unterpflanzung
Damit die Pflanzen unter Bäumen gut gedeihen, sollte man einige Dinge beachten:
1. Bodenvorbereitung
- Lockere den Boden vorsichtig auf, um Verdichtungen zu vermeiden.
- Mische Kompost oder Laubhumus ein, um die Nährstoffe zu verbessern.
- Achte darauf, die Wurzeln des Baumes nicht zu beschädigen.
2. Pflanzung
- Wähle kleinere Pflanzen oder Stauden, die sich gut in bestehende Strukturen einfügen.
- Pflanze mit ausreichend Abstand, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können.
- Mulche mit Rindenmulch oder Laub, um Feuchtigkeit im Boden zu halten.
3. Bewässerung
- Junge Pflanzen benötigen in den ersten Monaten regelmäßiges Gießen.
- Wähle trockenheitsverträgliche Pflanzen, da sie später mit den Baumwurzeln konkurrieren.
- Mulch hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu speichern.
4. Düngung und Pflege
- Dünge im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger.
- Entferne Unkraut regelmäßig, besonders in den ersten Jahren.
- Schneide verwelkte Blätter und abgestorbene Pflanzenteile zurück.
Fazit
Die Unterpflanzung von Bäumen kann Gärten bereichern und pflegeleichte, natürliche Flächen schaffen. Mit der richtigen Pflanzenauswahl und etwas Aufmerksamkeit wird der Bereich unter deinem Baum zu einem attraktiven Blickfang. Wähle robuste, schattenverträgliche Pflanzen und sorge für eine gute Bodenstruktur – dann steht einer blühenden Unterpflanzung nichts mehr im Weg!