Vagabunden im Garten – black box gardening

Es gibt sehr verschiedene Gartenfreund-Typen. Die einen hätten am liebsten die Beete ordentlich geharkt und rupfen jedes ungebetene Hälmchen aus, das sich neugierig ins Licht streckt. Die anderen lassen mit einem gewissen Lasser- faire den Garten verwildern. Pflanzplan erstellen, Pflanzen kaufen, austopfen, einpflanzen und Pflegen – das war gestern. Jeder hat sicher schon einmal Erfahrung gemacht, dass man in einem Beet mühevoll einige Pflanzen ansiedeln wollte, die dort einfach nicht wachsen wollten. Erstaunlicherweise fand man sie an völlig neuen Orten wieder.

Soll der Garten ein individuelles Naturerlebnis werden, sollte man ihn einmal mit anderen Augen sehen – farbenfroh, üppig wachsend, blütenreich und dazu noch preiswert. Gerade das Unerwartete erstaunt uns. Überraschungseffekte kann man mit selbst versamenden Pflanzen erreichen.

Zu Neudeutsch – „Blackbox-Gardening“ nennt sich diese Methode, die dem Zufallsprinzip mehr Platz einräumt, Überraschungen im Garten erzeugt, das Gartenbild immer wieder verändert und in Bewegung hält. Der Gärtner denkt, die Pflanze lenkt. Die Pflanzen suchen sich die für sie günstigsten Plätze und müssen nur noch etwas im Zaum gehalten werden. Natürlich sollte man ein gewisses Konzept entwickeln. Manche Pflanzen sind sehr invasiv. Dort muss man als Gärtner gegensteuern. Man greift ein, wenn es zu dicht und bunt wird. Ansonsten überlässt man es dem Prinzip Zufall.

Bevorzugt man bestimmte Stellen für die Ansiedlung, dann bringt man einige Arten als Initialpflanzen in den Garten oder sät sie aus. Wem der Standort zusagt, der bleibt oder siedelt sich an einem anderen Ort an.

Folgende Pflanzen sind dafür geeignet:
Spornblume, Königskerze, Fingerhut, Gaura, Mohn, Glockenblumen, Verbene, Bartnelken, Vexiernelken, Akelei, Stockrosen, Mondviole, Mutterkraut, Feldrittersporn, Lenzrosen, Vergissmeinnicht

Black Box Gardening

Black Box Gardening

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