Nutzgarten- Arbeiten im Dezember und Januar

Allgemein:
Gartenarbeit im Winter ist vorwiegend ein Stöbern in Samen-Katalogen und Erinnern an die vergangene Gartensaison. Was war gelungen und was könnte besser werden? Welche neuen Gemüse möchte ich mal ausprobieren. Ein neues Jahr, ein neues Glück.

Spätestens vor Frostbeginn sollte man die Wasserleitungen und Wasseruhren im Freien leeren.
Schwere Lehmböden sollte man vor Frostbeginn umgraben. Dann erhält man im Frühling eine gute krümelige Struktur des Bodens (Frostgare). Bei lockeren Böden ist dies nicht nötig.
Gründüngerpflanzen sollte man untergraben, solange sie noch grün sind. Die Wurzeln können im Boden bleiben und ihn dadurch lockern.

Obstgarten
Schutz vor Wildverbiss
Besonders Apfelbäume sind durch den Besuch von hungrigen Gästen aus dem Wald gefährdet. Zum Schutz der Bäume kann man engmaschige Drahtgitter oder ähnliche Hindernisse um die Stämme anbringen. Im Gartenfachhandel werden auch Produkte zum Einstreichen als Schutz gegen Wildverbiss angeboten.

Schutz vor Mäusen und Wühlmäusen
Mäuse und Wühlmäuse fühlen sich besonders wohl unter der Mulchschicht um Obstbäume. Deshalb sollte man erst dann mulchen wenn der Boden bereits gefroren ist. Dann wird auch der Austrieb verzögert, so dass die Spätfrostgefahr vermindert wird. Das Auslegen von fallen und Ködern vermindert die Population.

Weißanstrich gegen Frostschäden an der Rinde
Scheint die Wintersonne auf die Rinde der Stämme kann sie durch die starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht aufplatzen – meist senkrecht zum Stamm. Zur Verhinderung dieses Effekts kann man einen lichtreflektierenden weißen Anstrich aufbringen – am besten an einem frostfreien trockenen Tag. Im Fachhandel gibt es einige Präparate dafür. Man sollte sich beraten lassen. Kalkanstrich ist nicht so günstig. Lockere Rindenteile sollte man vorher mit einer Bürste entfernen.

Fruchtmumien
müssen unbedingt entsorgt werden, da die in ihnen enthaltenen Pilzsporen und Krankheitserreger sonst im Frühjahr Triebe und Blüten infizieren.

Obstgehölze pflanzen
Auch im Winter bei milden Temperaturen können noch wurzelnackte Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Auch ältere Bäume können ohne Ballentuch bei gefrorenem Boden umgesetzt werden, denn die gefrorene Erde hält den Wurzelballen zusammen. Man lässt den Baum einige Tage bei Frost ausgegraben stehen bis die Erde komplett durchgefroren ist. Dann kann man ihn in das neue Loch setzen. Vorher sollte man etwas Kompost einbringen.

Baumpfähle erneuern
Bei den meisten schwach wachsenden Obstbäumen befindet sich die Veredlungsstelle am Fuß des Stammes. Sie benötigen eine Stütze. Im Winter ohne störende Blätter kann man den Stützstab besser kontrollieren und gegebenenfalls erneuern.

Obstlager überprüfen
Regelmäßiges Überprüfen des gelagerten Obstes verhindert das Anstecken der faulenden Früchte untereinander. Die beste Lagertemperatur liegt bei etwa 2 bis 4 °C und etwa 80 % relativer Luftfeuchte. Äpfel und Gemüse sollten nicht zusammen gelagert werden. Da ausströmendes Ethylen das Gemüse zum Welken bringt. Den Effekt kann man nutzen, wenn man Äpfel und Kiwis zusammen lagert. Die Kiwis werden dann schneller reif.

Werden die ersten Früchte unschön, kann man ihre Lebens- und Genussdauer durch Dörren noch einmal verlängern. Es gibt einige Dörrgeräte, aber man kann sie auch im Backofen bei 50-60°C trocknen. Dazu schneidet man sie in dünne Scheiben (ca. 1 cm), legt sie kurz in Zitronensaft, damit sie nicht braun werden und läßt sie etwa 5 Stunden bei leicht geöffneter Tür  (Holzlöffel in Tür einklemmen!) auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech trocknen. Auch auf einer Heizung trocknen die Apfelscheiben gut.

Wer möchte, kann sie auch noch mit einem Schokoladen-Teilüberzug veredeln und so eine gesunde Süßigkeit verzehren.

Lagertemperaturen:
Leichte Minustemperaturen:   Rosenkohl und Lauch
um /über 0 Grad:                     Knollensellerie, Kohlrabi, Kohl, Schwarzwurzel
bis 5 Grad:                               Äpfel, Birnen, Blumenkohl, Kartoffeln, Spinat
ca. 5-10 Grad:                         Paprika, Bohnen
ca. 10-15 Grad:                       Südfrüchte, Tomaten, Gurken
ca. 12-16 Grad:                       Kürbis

Stachel- und Johannisbeeren durch Stecklinge vermehren
Hat man sehr gut tragende Pflanzen, kann man jetzt Stecklinge schneider und zu Hause im Wasserglas bewurzeln oder in Anzuchterde stecken und feucht halten

Gemüse:
Bei frostfreiem Wetter kann Rhabarber ausgegraben werden und im Gewächshaus eingeschlagen werden. Er kann dann zeitiger geerntet werden. Zudem kann man im Dezember und Januar leckeres Wintergemüse wie Grünkohl, Petersilie, Salat, Radieschen und Lauch anbauen.

Bei Mangold kann altes Laub knapp über dem Boden abgeschnitten und die Wurzeln angehäufelt werden. Bis zum Blühbeginn kann man ihn noch ernten, da er im Frühjahr noch einmal austreibt. Ebenso kann man mit Porree verfahren. Unter guten Bedingungen treibt er im Frühling noch mal aus und man kann ihn wie Frühlingszwiebeln ernten

Werden Salate im Winter unter Glas angebaut, habe sie einen hohen Nitratgehalt. Die Sonneneinstrahlung, die den Abbau von Nitrat bremst, oft gering ist.  Feldsalat speichert kaum Nitrat. Aber Ruccola, Spinat und Kopfsalat sollte man deshalb im Winter erst abends ernten. Nicht stark düngen!

Hochbeete und Frühbeetkästen bauen
Die arbeitsarme Zeit im Winter kann man zum Bau von Hochbeeten und Frühbeetkästen nutzen.

Gemüsesamen bestellen
In einer ruhigen Minute kann man sich überlegen, welche Gemüse man wo anbauen möchte. Eine gute Mischkultur steigert die Erträge.

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