Mulchen – eine einfache Methode gegen das Austrocknen des Bodens

Erdbeeren
Mulch für Erdbeeren

Die langfristigen Wetterprognosen versprechen wieder einen heißen trockenen Sommer. So schön wie das für Badeurlauber klingt, so kritisch sehen wir das als Gärtner. Unser Blick fällt auf die trockenen Beete und die schlapp herunterhängende Gurkenpflanzenblätter. Die Regentonnen sind zum Beispiel in Sachsen schon lange – wenn überhaupt – nur mäßig gefüllt. Wer einen Brunnen im Grundstück besitzt hat großes Glück. Aber ständig Kannen schleppen macht auch keinen Spaß. Was hilft also am besten gegen das Austrocknen der Böden? Das Mulchen.

Früher war ein ordentlich aufgeräumter leerer Boden ein Zeichen für einen fleißigen Gärtner. Heute in Zeiten des Klimawandels sollte man diese Strategie überdenken. Sonne und Wind können den kahlen Boden ungehindert austrocknen. Eine Möglichkeit, dies zu verhindern ist das Bedecken des freien Bodens durch Mulch. Hierbei wird eine dünne Schicht von organischem Material auf die freien Stellen zwischen den Pflanzen aufgebracht.

Vorteil des Mulchens

Das Mulchen des Bodens verhindert, dass sich Unkräuter verbreiten und der Boden bei Regengüssen nicht verschlämmt und seine lockere Struktur behält.

Durch diese Bedeckung kann sich die Feuchtigkeit im Boden besser erhalten und Kleinlebewesen wie Regenwürmer, Tausendfüßler und andere Insekten, Bakterien und Pilze können den Boden zersetzen. So werden wichtige Nähstoffe erhalten und den Pflanzen zur Verfügung gestellt.

Material für das Mulchen

Es gibt fertige Mulchfolien, die sich bei Gemüsekulturen auch im Gewächshaus bewährt haben. Aber großflächig ist das teuer, unhandlich und nicht nachhaltig.

Einfache preiswerte Methode ist, im Garten anfallendes zerkleinertes organisches Material einzusetzen wie:

  • Rasenschnitt ohne Unkräuter in dünner angetrockneter Schicht (zu dicke Schichten faulen schnell)
  • Kleingeschnittene Stauden ohne Samenbildung nach dem Rückschnitt
  • Gehäckselte Gehölze unter Beerenhecken oder Sträuchern (im Gemüsebeet könnte die grobkörnige Schicht bei der Aussaat stören, da sie sich lange nicht zersetzt)
  • Stroh oder im Frühjahr gehäckseltes Gras kann sehr gut zum Mulchen von Erdbeeren verwendet werden
  • Auch Laub kann im Herbst zum Mulchen eingesetzt werden. Man lässt einfach das herabfallende Laub über den Winter liegen. Allerdings sollen Blätter von Walnuss und Eiche nicht verwendet werden, da sie sich nur schwer zersetzen.
  • Rindenmulch ist für Gemüsebeete eher ungeeignet, aber für Hecken möglich. Will man Stauden damit mulchen, sollte man vorher den ausreichend Boden düngen, denn die Zersetzungsprozesse der Holzschnitzel entziehen dem Boden wertvollen Stickstoff. Auch hier gilt: weniger ist mehr. Eine zu hohe Schicht Mulch behindert die Stauden.

Nachteile des Mulchens

  • Schnecken werden in den feuchten schichten mehr Rückzugsorte finden und nachts ein  gutes Abendmahl halten
  • Wühlmäuse finden besser Zuflucht.
Mulch im Gewächshaus
Mulchen im Gewächshaus

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