Meine Tomaten-Welt

Tomatenmix
Tomatenmix

Tomaten (Solanum lycopersicum) gehören zu den vitaminreichsten und wohlschmeckendsten Früchten (Beeren) überhaupt. Sie haben bei uns eine große Fangemeinde. In Österreich werden sie Paradeiser – Paradiesäpfel genannt und in Italien „Pomodoro“ – „Goldapfel“.. Die Pflanze stammt aus Südamerika und das Nachtschattengewächs wurde wie auch die Kartoffel zuerst als Zierpflanze nach Europa eingeführt.

Sie wird das ganze Jahr in den Supermärken angeboten: in vielen Gewächshäusern industriell angebaut mit den für den Transport und Lagerung gezüchteten manchmal etwas geschmacklosen Sorten.
Aber wer einmal den Geschmack einer am Strauch im Garten gereiften Tomate kennen gelernt hat, der wird es niemals vergessen. Sie geben vielen Gerichten erst das richtige Aroma. Sie machen uns neben der Mühe und Arbeit auch viel Spaß durch witzige Wuchsformen.

Tomaten aussäen

Wer Tomaten als Pflanzen in der Gärtnerei kauft, findet meist nur ein reduziertes Sortenangebot vor. Eine eigene Anzucht ist zwar etwas aufwändig und man benötigt etwas Platz auf dem Fensterbrett (oder im Gewächshaus) aber auch preiswerter. Man kann spezielle Sorten aussähen, die gegen die gefürchtete Kraut- und Braunfäule resistenter sind. Völlig resistente Sorten gibt es jedoch nicht.

Sehr gute Erfahrungen haben wir mit dem Anbau folgender Sorten gemacht:
– Phantasia
– Harzglut
– Sparta
– Vitella

Einen gesonderten Artikel mit einer Anleitung für die Tomaten Aussaat gibt es hier.

Tomatenzelt bauen

Ein Zelt für Tomaten klingt im ersten Moment vielleicht etwas komisch. In den letzten Jahren haben Pilzkrankheiten sehr zugenommen und schon viele Tomaten sind der Kraut- und Braunfäule (Phytophtora) zum Opfer gefallen. Die Sporen der Pilze werden durch Wind und Regenwasser verbreitet. Auch Temperaturen unter 18 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit erhöhen die Gefahr für eine Infektion. Bei Befall muss man sofort die entsprechenden Blätter abschneiden und im Hausmüll entsorgen (nicht auf dem Kompost).

Um die Gefahr einer Infektion zu verringern, kann man sich ein Tomatenzelt bauen. Nach unserer Erfahrung hat sich ein Dach aus transparenter, UV-beständiger Gewächshausfolie über den Tomaten sehr gut bewährt. So bekommen die Tomaten noch genügend Sonnenlicht zum Reifen und sind vor Wind und Wetter geschützt.

Unsere Zeltkonstruktion aus altem Zeltgestänge kann auch an den Seiten mit Schrumpf-Folie bespannt werden. So verhindert man den Schock für die Jungpflanzen, da in unseren Breiten im Mai und manchmal sogar noch im Juni recht kalte Witterung vorherrscht. Das Zelt sollte die offene Seite nicht zur Wetterseite nach Westen haben, um den Regeneintritt zu verhindern.

Tomatenzelt

Tomatenzelt

Tomatenzelt

Tomatenzelt selber bauen

Inzwischen gibt es auch durchsichtige Hauben für die Tomatenpflanzen. Wichtig ist jedoch hierbei, dass genügend Luftlöcher vorhanden sind und kein Kontakt zwischen Blättern und Folie entsteht. Sonst erhöht sich die Gefahr der Pilzinfektion.

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Gute Nachbarn – schlechte Nachbarn

Gute Nachbarn für Tomaten sind:
Kohl, Spinat, Radieschen oder Möhren
Schlechte Nachbarn sind:
Kartoffeln, Erbsen und Fenchel.

Tomaten pflanzen und vor Frost schützen

Im Freien wird erst nach den Eisheiligen gepflanzt, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Pro Quadratmeter sollten ca. 2 Pflanzen stehen. Sie werden gleich mit einer Stange versehen.

Sollten die Temparaturen doch noch einmal in den Keller gehen, können einige brennende Kerzen die Temperatur erhöhen.

Frostschutz im Tomatenzelt

Tomaten pflegen

Düngen, Gießen und Entgeizen
Tomaten sind sehr hungrige Gemüse. Sie benötigen viele Nährstoffe und müssen vor allem regelmäßig gegossen werden – aber immer nur auf den Bereich der Wurzel, nie auf die Blätter. An heißen Tagen sollte man sie täglich gießen – am besten morgens. Die gefüllte Gießkanne sollte schon vorher etwas in der warmen Luft stehen zum Temperieren. Eine schwarze Folie über der Erde hat sich bewährt. Möglich ist auch ein Mulchen mit organischem Material.
Unregelmäßige Wasserversorgung führt zum Platzen der Früchte. Auch bei Wetterumschwung von heiß zu kalt und zu hoher Luftfeuchtigkeit kann das Platzen beobachtet werden.

Aber zu hohe Düngergaben sind auch nicht gut. Vor dem Pflanzen sollten pro Quadratmeter ca. 3kg Komposterde oder verrotteter Pferdemist verteilt werden.

Wichtig ist das Ausgeizen der unerwünschten Seitentriebe. Dabei entfernt man die aus den Blattachseln wachsenden triebe. Verpasst man dies, wird sich ein Dickicht bilden, in dem man die Tomaten nicht mehr findet. Die ganze Kraft der Pflanze geht in das Laub und die Früchte bleiben klein. Spezielle Buschtomaten müssen nicht ausgegeizt werden.

Tomaten

Tomaten

reife Tomaten unter dem Dach

reife Tomaten unter dem Dach

reife Tomaten

reife Tomaten

Tomaten ernten

Nach der erfolgreichen Pflege ist es natürlich auch wichtig, die Tomaten richtig zu ernten. Dazu gibt es hier einen eigenen Artikel.

Tomaten Krankheiten

Leider gehören auch Tomaten-Krankheiten zum Alltag des Kleingärtners. Diesem Thema haben wir einen eigenen Beitrag gewidmet. DAzu gehören die Kraut- und Braunfäule, Mehltau, Löffelblättrigkeit und viele weitere unschöne Dinge. Hier geht es zu praktischen Tipps, wie man Tomatenkrankheiten erkennen und vorbegen kann.

Vorbeugung

– Gartengeräte und Haltestäbe gut desinfizieren
– Jährlich neue Stellen (geschützt und sonnig) für den Anbau, immer entfernt von Kartoffeln
– Lockerer Boden, reichlich Humus
– Genügend Abstand zwischen den Pflanzen (50-70cm)
– Gießen nur im Wurzelbereich, nicht über die Blätter mit temperiertem Wasser
Befallene Blätter und Pflanzenteile entfernen und im Müll entsorgen – nicht auf den
Kompost!

Tomaten Braunfäule

Tomaten Braunfäule

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