Licht- oder Dunkelkeimer: was ist zu beachten

Tomaten Aussaat
Tomaten Aussaat

Manchmal ist man enttäuscht, wenn die Samen aus der viel versprechenden bunten Tüte nicht aufgehen, obwohl man sie trocken und luftig gelagert hat. Woran kann das liegen?

Auf jeden Fall muss man die Aussaatanleitung auf der Rückseite beachten, denn es gibt für jede Pflanzenart optimale Keimbedingungen. Die Anleitung definiert die optimalen Bedingungen über Vorbehandlung, Aussaatzeit, Aussaattiefe und Bodentemperaturen:

„Normalkeimer“ (Dunkelkeimer / Warmkeimer)

Die Samen keimen nur im Dunklen und bei entsprechender Bodenerwärmung im Frühjahr. Sie müssen völlig mit Erde bedeckt sein. Man sät in Rillen oder Löcher. Danach entsprechend der Samengröße mit Erde bedecken. Nur leicht andrücken!

Besonders warm muss der Boden (über 5°C, besser 10°C und mehr) ständig sein bei:

Gurke, Tomate, Melone, Basilikum, Buschbohnen

Deshalb zieht man diese Pflanzen im Warmen an und pflanzt sie erst nach den Eisheiligen aus.

Lichtkeimer

Benötigen neben Wärme und Feuchtigkeit auch Licht zum Keimen. Sie werden nur in den Boden gedrückt oder nur soviel mit Erde bedeckt wie ihr Samen groß ist. Man kann sie auch vor Austrocknung mit einer durchsichtigen Folie schützen.

Dazu gehören viele Kräuter wie:
Baldrian, Bärlauch, Basilikum, Beifuß, Blattsalat, Bohnenkraut, Brunnenkresse Dill Gartenkresse, Kamille, Kerbel, Lavendel, Majoran, Minze, Oregano,  Pfefferminze, Rosmarin, Sellerie, Thymian, Ysop Zitronengras, Zitronenmelisse

Stauden und Sommerblumen:
Akelei, Bergenie, Blutweiderich, Buschwindröschen, Ehrenpreis, Eisbegonie, Enzian, Fetthenne, Fingerhut, Fleißiges Lieschen, Flockenblumen, Gazanien, Glockenblume, Heiligenkraut, Katzenminze, Kornblume, Königskerzen, Kuhschelle, Leberbalsam, Leimkraut, Levkojen, Lobelien, Löwenmäulchen, Mädchenauge, Margerite, Mittagsblume, Mohn, Nachtkerze, Nelke, Ringelblume, Rittersporn, Schafgarbe, Schlüsselblume, Sonnenhut, Vergissmeinnicht, Wucherblume,

Kaltkeimer

Bei diesen Pflanzen müssen die Samen erst eine Kälte- bzw. Frostperiode durchlaufen, damit ihre Samen keimen. Sie haben meist dickere Samen und stammen aus alpinen Gebirgen oder kälteren Herkunftsgebieten. Sie werden vorzugsweise im Herbst/Winter bei Temperaturen von -5 bis +5°C ausgesät, damit sie 4-8 Wochen später keimen können. Überraschungen passieren, wenn die Samen erst nach dem übernächsten Winter keimen, weil der vorige zu mild war. Pflanzen benötigen oft unterschiedliche Umweltbedingungen in den einzelnen Entwicklungsphasen.

Durch Stratifizierung (Kältebehandlung im Kühlschrank) kann man die Samen vorbehandeln.

einige Vertreter der Kaltkeimer:

Adonisröschen, Akelei, Alpendistel, Anemonen, Arnika,  Astilbe, Bärlauch, Bergenie, Buschwindröschen, Christrose, Edeldistel, Eisenhut, Enzian, Frauenmantel, Glockenblume, Herbstzeitlose, Himmelschlüssel, Kuhschelle, Lampionblume, Lungenkraut, Mohn, Pfingstrose, Phlox, Sonnenhut, Silberdistel, Schleifenblume, Schlüsselblumen, Tränendes Herz, Trollblume, Veilchen, Wolfsmilch, Zierlauch

Vorbehandlung: Vorquellen

Sehr harte und dicke Samenschalen erschweren die Keimung. Deshalb empfiehlt sich das Vorquellen der Samenkörner für einige Stunden in lauwarmen Wasser.

Günstig für: Lupinen, Wicken

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