Kompostierung – aus Alt wird Neu

Im ganzen Jahr, besonders aber im Herbst, fallen viele Grünabfälle an. In ihnen sind viele Nährstoffe gespeichert. Es wäre zu schade, sie zu entsorgen und mit der richtigen Kompostierung kann gleich nährstoffreiche Erde für die nächste Pflanzung erzeugt werden. Beim Verrotten auf dem Komposthaufen können wir sie gut wieder verwerten und so im Kreislauf weiter nutzen.

Mit Hilfe der Arbeit von Mikroorganismen im Boden entsteht bei der Kompostierung Humus, mit dem wir die Struktur unseres Bodens verbessern können. Außerdem sparen wir uns den Kauf von mineralischem Dünger und gärtnern biologisch. Kompost ist sehr gut im Garten einsetzbar im Stauden- und Gemüsebeet und auch die Obstbäume genießen einige Schaufeln auf ihrer Baumscheibe.

Kompostierung von Garten- und Pflanzenabfällen

Kompostierung von Garten- und Pflanzenabfällen

Welche Abfälle eignen sich zur Kompostierung?

Beim Kompostieren von kleineren Mengen im Garten entstehen nicht so hohe Temperaturen. Deshalb sollte man samentragende Unkräuter und stark mit Schimmelpilzen befallene oder kranke Pflanzenteile (z. B. Braunfäule bei Tomatenpflanzen) nicht kompostieren sondern im Müll entsorgen. Vorteilhaft ist das vorherige Häckseln der Pflanzen, denn dann verrotten sie schneller wegen der größeren Oberfläche.

Wichtig ist die gute Vermischung verschiedener Pflanzenteile:
Stickstoffreiche Abfälle wie Obst, Grasschnitt und Gemüseabfälle sollten gut mit stickstoffarmen, wie z. B. trockenen Stängeln und Holzhäcksel gemischt werden. Im Herbst kann man gleich bei der letzten Grasmahd die herabgefallenen Blätter mit dem Rasenmäher aufnehmen und hat gleich eine gute Mischung für den Komposthaufen. Ansonsten sollte man das Gras etwas antrocknen lassen, damit es nicht auf dem Komposthaufen fault.

Beim Ansetzen des ersten Komposthaufens kann man etwas Kompostbeschleuniger zusetzen. Später kann man etwas alten Kompost zum Beschleunigen der Rotte des neuen Komposthaufens nutzen. Als unterste Schicht bei der Neuanlage sind ca. 10 cm Schnitt von Staudenstängeln oder Strauchschnitt günstig.

Günstig ist es, vielfältige Abfälle zu kompostieren:
Küchenabfälle von Obst und Gemüse, wie Kartoffelschalen, Kaffeesatz.

Was wird nicht kompostiert?

gekochte Essenabfälle wie z. B. Fleisch  (- das freut die Ratten oder Füchse).
Fallobst sollte man nur nach und nach und nur in geringen Mengen kompostieren. Sonst beginnt der Kompost zu faulen.
Holz, Kohlenasche sowie Grillkohlen können hohe Schwermetallgehalte aufweisen.

Das harte Laub von Nussbäumen, Eichen oder Nadelhölzer verrotten nicht gut. Die Kompostierung dauert sehr lange. Größere Mengen sollten deshalb über die Stadtreinigung (Wertstoffhöfe) entsorgt werden.

Je nach Zusammensetzung und Zerkleinerungsart dauert der Verrottungsprozess und die Kompostierung oft mehr als ein Jahr.

Der Komposthaufen als Lebensraum

Der Komposthaufen dient auch gleichzeitig als Lebensraum für kleine Tiere. So siedeln sich zum Beispiel gern Regenwürmer, kleine Käfer und Engerlinge in der verottenden Erde an. Sie sorgen zudem gleichzeitig für eine bessere Durchlüftung und lockern den Boden.

Kompost als Lebensraum

Kompost als Lebensraum

Komposthaufen selber bauen

Wer einen kleinen Garten hat, der kann auf einen in verschiedenen Varianten käuflichen Silo-Komposter aus Plaste zurückgreifen. Auch Komposter aus Latten werden angeboten.
Für größere Gärten werden Komposthaufengestelle aus Latten selber gebaut (Benötigt werden 4 Kanthölzer, die im Boden verankert werden und ca. 20 Bretter, die vorher imprägniert (keine Giftstoffe verwenden!) und dann an die Kanthölzer geschraubt werden.

Komposthaufen

Komposthaufen

Die Rotte entsteht unterschiedlich schnell. Der untere Teil verrottet schneller. Bewährt hat sich deshalb das 2-Kammer-Verfahren mit 2 verschiedenen Abteilen. In dem einen Teil liegt das ältere Kompostgut und in dem anderen das neue.

Komposthaufen aus Holz

Komposthaufen aus Holz

Der beste Standort für den Komposthaufen

Der Komposthaufen sollte einen Platz im Halbschatten bekommen (vielleicht auch etwas versteckt im Garten). Eine Abdeckung schützt ihn vor Regen. Aber trotzdem muss er gut belüftet sein, damit der Kompost nicht fault.

Komposthaufen umsetzen

Struktur des Komposts ändert sich während der Rotte. Der Kompost rutscht zusammen und wird dichter weil organische Substanz abgebaut wird. Dadurch wird er nicht mehr so gut belüftet und solle nach ca. 3-4 Monaten umgesetzt und dabei gemischt werden. Dann verrottet das Material gleichmäßiger.

Komposthaufen sieben

Je nach Verwendungszweck muss der Kompost nach der Rotte gesiebt werden. Verwendet man den Kompost für Beete und auf Rasenflächen, dann können auch gröbere Bestandteile für die Bodendurchlüftung nützlich sein. Als Blumenerde stören diese jedoch und es muss gesiebt werden. Dafür eignet sich am besten eine Schubkarre und ein passendes Gitterrost oder Sieb. Zunächst erden die gröbsten, unverrotteten Stücke ausgelesen. Danach kann man mit einem feineren Sieb auch kleinere ungewünschte Stücke entfernen. Für den Einsatz im Garten reicht meist aber ein grobes Sieb völlig aus.

Komposthaufen sieben mit Schubkarre und Sieb

Komposthaufen sieben mit Schubkarre und Sieb

 

Komposthaufen sieben Stück für Stück

Komposthaufen sieben Stück für Stück

 

Komposthaufen sieben - grobe Stücke aussieben

Komposthaufen sieben – grobe Stücke aussieben

 

Komposthaufen sieben - der fertige Kompost

Komposthaufen sieben – der fertige Kompost

Der frisch gesiebte Kompost kann dann als Deckschicht für ein neues Beet oder als Frostschutz, zum Beispiel für Rosenstämme, genutzt werden.

Kompost als Frost- und Winterschutz

Kompost als Frost- und Winterschutz

4.44/5 (9)

Gefällt Dir der Artikel?

Das könnte dich auch interessieren …