Es kommen lausige Zeiten: Blattläuse bekämpfen

Blattläuse
Blattläuse

Schon im Frühjahr tauchen sie auf: Blattläuse. In diesem Artikel gibt es praktische Tipps, wie man nachhaltig die ungebetenen Blattläuse bekämpfen kann. Kaum sind die neuen Triebe entwickelt, schon werden sie von schwarzen, grünen oder rotbraunen Läusen besiedelt. Blattläuse sind nach den Schnecken die wohl häufigsten Schädlinge im Garten. Sie haben etwa 650 heimische Arten Blattläuse. Sie findet man vorwiegend auf den jungen Blättern und weichen Trieben.

Sie überwintern im Eistadium auf den Wirtspflanzen (z. B. für die Schwarzen Bohnenlaus: Gemeiner Schneeball und Pfaffenhütchen ) und vermehren sich im Frühjahr erst durch ungeschlechtliche dann durch geschlechtliche Fortpflanzung. In sehr kurzer Zeit bilden sich zahlreiche Nachkommen. Nach der Bildung der flugfähigen Nachkommen werden Pflanzen derselben Art besiedelt. Sie können auch Viren übertragen.

Sie stechen mit ihrem Saugrüssel in die Pflanzen und saugen den zuckerhaltigen Pflanzensaft heraus. Der dabei ausgeschiedene Honigtau lockt Ameisen an. Sie melken die Blattläuse und verteidigen sie auch gegen Marienkäferlarven und andere Fressfeinde.

Diese Blattlaus-Arten sind häufig zu finden

– Große Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae) – auf Rosen, Apfel, Birne, Erdbeere
– Apfelblutlaus (Eriosoma lanigerum) – auf Apfel, Birne und Quitte
– Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) – auf Bohnen, Kartoffeln, Rüben
– Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) – auf Pfirsich, Pflaume und Mirabelle
– Apfelblattlaus (Aphidula pomi) – auf Apfel und Birne
– Sitkafichtenlaus (Liosomaphis abietinum). Sie führt in diesem Jahr 2015 nach der großen Trockenheit im Winter zu großen Schäden in den Blaufichtenbeständen..

Vorbeugung
– Artenvielfalt im Kleingarten
– Mischkulturen bei Gemüse
– Pflanzung von Lavendel und Pflanzen mit anderen ätherischen Ölen.
– Keine Überdüngung mit Stickstoff, das macht die Stängel und Blätter der Pflanzen weich und schlaff
– Nützlinge ansiedeln: Marienkäfer, Schlupfwespen, Schwebfliegen, Ohrenkneifer, Vögel

Ein Irrtum ist es, Obstbaumscheiben mit Kapuzinerkresse zu bepflanzen, um die Blattläuse vom Baum zu locken. Es handelt sich beim Befall von zwei unterschiedlichen Blattlausarten, die ihre Wirtspflanzen nicht wechseln.

Blattläuse bekämpfen – aber wie?

Besonders Obst- und Gemüsekulturen sollte man nicht mit giftigen Mitteln bekämpfen!

Alternativen:
– mit einem scharfen Wasserstrahl die Blattläuse entfernen
– Abschneiden und Vernichtung geschädigter Triebspitzen
– Einsatz nützlingsschonender Präparate auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife ein ( z. B.
Naturen Blattlausfrei oder Neudosan Blattlausfrei)

– Eigene Rapsölmischungen zum Besprühen:
90 ml Rapsöl und 5 Liter Wasser mit einigen Spritzern Spülmittel zum Verbinden der Komponenten

– Brennesselsud:
ca. ein Kilo Brennessel werden einen Tag lang in zehn Liter Wasser eingeweicht unverdünnt gesprüht – stinkt ziemlich und Sprühen muss mehrmals wiederholt werden.

– Schmierseife: einen Liter Wasser mit einem Esslöffel Schmierseife (reine Kali-Seife) und einen Esslöffel Spiritus gemischt – hinterlässt allerdings Flecken auf den Pflanzen).

– Wasser mit etwas Geschirrspülmittel (Fit) in einer Spritzflasche mehrmals angewendet ließ die Läuse kapitulieren

Es werden auch Sprühungen mit verdünnter Milch empfohlen.

Blattläuse bekämpfen

Blattläuse bekämpfen

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