Der Bienen- und Insektengarten
Immer mehr Land wird versiegelt, immer mehr Pestizide und Unkrautvernichtungsmittel werden eingesetzt, um eine effektive Landwirtschaft zu betreiben. Für nützliche Insekten wie Bienen, Hummeln, Wildbienen und Schwebfliegen wird die Nahrungssuche sehr erschwert. In Gärten gibt es große gepflegte „englische“ Rasenflächen und hochgezüchtete exotische Pflanzen werden immer beliebter. Ein Umdenken ist unbedingt nötig.
Biene und Co. sind so wichtig für das Gleichgewicht in der Natur und auch für unsere Nahrungserzeugung. Ohne die nützlichen Insekten gibt es kein Obst oder Gemüse.
Hier geht es zu einem tollen Video über den Bienengarten.
Es ist deshalb sehr wichtig, diesen Insekten ausreichende Nahrungsangebote und Nisthilfen zu bieten.
Was braucht man im bienenfreundlichen Garten?
Schon bei der Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens ist folgendes zu beachten:
In stillen Ecken sollten Totholzhaufen für die Nützlinge im Garten angelegt werden. Nicht alle Wege um Plätze werden mit Beton versiegelt, sondern mit Kies oder Sand befestigt. An unbenutzten sandigen und sonnigen Stellen können Hummeln und einige Wildbienenarten ihre Nester graben. Dort sollte man nicht den Boden bearbeiten.
Kleine Wasserflächen sind wichtig für den Wasserbedarf der Insekten.
Viele Gemüsepflanzen, die man vielleicht doch nicht mehr geerntet hat können im Herbst noch auf dem Beet verblühen. Man muss auch nicht alle Stauden abschneiden und abräumen. Die Stängel können für viele nützliche Insekten – besonders für einige Wildbienenarten – als Winterquartier dienen und sie vor den strengen Frösten schützen. Ihr Nachwuchs überwintert in den hohlen Stängeln und ihre Larven schlüpfen im Frühjahr.
Natürlich hat es auch einen ästhetischen Vorteil, wenn der Garten im Winter nicht so leer aussieht und der Raureif schöne Winterbilder zaubert.
Der Bau von Nisthilfen für Wildbienen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, das Überleben der Insekten im Garten zu fördern.
Bienen- und Insektenfreundliche Blüten
Besonders ungefüllte Blüten sind für Bienen wichtig. Sie enthalten nahrhafte Pollen und Nektar. Dabei ist es ratsam, auch Wildstauden im Garten anzupflanzen. Ein Stück Rasen kann ebenfalls in eine Blumenwiese verwandelt werden, in der sich die nützlichen Insekten gerne tummeln. Diese bunten Wiesen sollten erst nach dem Aussamen der Blumen gemäht werden.
https://youtu.be/_2ED9rn3bm4
Futterangebote in den Jahreszeiten beachten
Wer lange Zeit den Tisch für Bienen decken möchte, der achtet auf langanhaltende Blütenzeit der verwendeten Gewächse. Der Garten wird gestaltet mit Pflanzen, die in der Zeit von März bis Oktober immer etwas zu bieten haben. Allerdings geht ab August die Pollenvielzahl schon zurück und die Imker füttern schon etwas Zuckerwasser zu.
Futterangebote im Frühjahr für Bienen u. a. Insekten
Zu Beginn des Jahres werden die ersten Insekten angelockt durch
- Zwiebel- und andere Blumen wie Winterlinge, Krokusse, Bärlauch, Narzissen, Scilla, Lungenkraut, Gänseblümchen, Goldlack, Akelei, Lupine, Flockenblume, Gundermann, Wiesenschaumkraut
- auch durch blühende Obstbäume wie Kornelkirsche, Pfirsiche, Aprikosen, Kirschen, Äpfel
- sowie blühende Beerensträucher wie Schlehe, Brombeere, Himbeere, Stachelbeere, Johannisbeere
Futterangebote im Sommer für Bienen und Insekten
Im Sommer ist das Angebot am reichlichsten. Man sieht die Bienen und andere nützliche Insekten oft im blühenden Kräuter- oder Gemüsebeet. Das Nahrungsangebot ist hier am größten:
Gewürzkräuter wie Oregano, Ysop, Basilikum, Salbei, Zitronenmelisse, Borretsch, Ringelblumen, Kürbisgewächse, Zwiebeln, Kohl, Möhren,
Auch Blumen sieht man sie anfliegen:
Mohn, Malven, Schafgarbe, Lavendel, Katzenminze, Kugeldistel, ungefüllte Dahlien, ungefüllte Rosen, Tithonia, Mädchenauge, Phlox, Wilde Möhre, Gaura, Sonnenhut, Sonnenbraut, Zinnien, Cosmea, Ziest, Blutweiderich und viele mehr…
Futterangebote im Herbst für Bienen u. a. Insekten
Herbstastern, Fette Henne, ungefüllte Dahlien, letzte blühende Sommerblumen
Futterangebote bei Balkonpflanzen
Auch auf dem Balkon kann man den Bienen ganzjährig etwas bieten.
Wenn man auf Geranien verzichtet, kann man mit ihnen Küchenkräutern (Thymian, Pfefferminze, Rosmarin, Zitronenmelisse und auch Salbei) eine Freude bereiten. Auch Verbenen, Fette Henne und Männertreu werden hier gern besucht.