Altersgerechter Garten – so klappts auch im Alter

altersgerechter Garten
altersgerechter Garten

Zur Gartenarbeit braucht man einen eisernen Rücken,
an dem ein Scharnier angebracht ist…

Es zieht im Rücken oder in der Schulter und das Bücken fällt immer schwerer – wer seinen Garten so lange wie möglich genießen möchte, sollte sich rechtzeitig überlegen, wie er sein kleines Paradies pflegeleicht gestalten und welche technischen Hilfsgeräte er dabei nutzen kann. Hier gibt es praktische Tipps für einen altersgerechten Garten.

Altersgerechter Garten – Überlegungen

Man sollte seinen Anspruch überprüfen, ob wirklich immer alles ganz perfekt sein muss. Nur Mut zur Lücke! Laub kann im Herbst auch auf den Beeten liegen bleiben und sich über den Winter in Humus verwandeln. Nicht jedes Gänseblümchen muss gleich gehackt werden. Nicht jedes verwelkte Blatt gleich abgeschnitten werden. Es dient auch dem Winterschutz.

Muss ich wirklich so viel Obst und Gemüse anbauen, wenn die Kinder längst aus dem Haus sind?

Tipp:
Anbau von pflegeleichten Sorten wie: Kletter-Zucchini, Gurken am Spalier;
Mischkulturen sind pflegeleichter als Monokulturen im Gemüsegarten.
Man sollte solche Züchtungen bevorzugen, die mehltau- und krankheitsresistent sind. Dann entfällt ein Großteil der sonst erforderlichen Schädlingsbekämpfung. Dies gilt im Gemüse- und im Ziergarten.
Auch der Bau oder der Kauf eines eines Hochbeets ist jetzt zu empfehlen. Viele Kräuter und Gemüse wachsen darin. Man kann die Pflegemaßnahmen in Stehen verrichten und ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das Regenwasser schneller ablaufen kann. Bei Zucchini bleiben die Blätter trockener und haben nicht so viel Mehltau.

Hochbeet anlegen

Hochbeet anlegen

Muss der Rasen wirklich so groß sein, dass man Mühe mit dem Mähen hat?

Tipp:
Alternative zum englischen Rasen kann eine Blumenwiese sein, die nicht so viel gegossen werden muss und auch seltener gemäht. Eine feste Kante zwischen Rasen und Beet sollte so verlegt sein, dass man mit dem Rasenmäher darüber fahren kann. Das erspart das Nachschneiden mit der Rasenkantenschere.
Auch das Anlegen von Flächen mit teilweise trittfesten Bodendeckern reduziert die Rasenpflege.

Mein Rosengarten überfordert mich…

Tipp:
Alternative zu pflegeintensiven Zierpflanzen:
Pflanzen von robusten pflegeleichten Dauerblühern in Rabatte und Beet.
Ein langes schmales Beet lässt sich besser bearbeiten.
Feste Beeteinfassungen halten ausufernde Pflanzen im Griff.
Anstelle empfindlicher Rosen kann man robuste Sorten (ADR-Prädikat) wählen, die man nicht so oft schneiden muss und die sich selbst „putzen“..
Auch Sträucher, die keinen Schnitt benötigen, sind zu bevorzugen (z. B. Hortensien, Rhododendron. Sommerflieder und Zierquitte oder Zierapfel).

Muss ich immer so viele Gießkannen schleppen?

Tipp:
Eine durchdachte Bewässerungsanlage hilft wirtschaften. Es gibt inzwischen eine Vielzahl technischer Lösungen. Man sollte sich beraten lassen. Auch ist es für Pflanzen manchmal besser, nicht so oft etwas zu gießen. Lieber seltener und dafür gründlich gießen. In der Einwachsphase brauchen sie zwar gute Bewässerung, aber später schieben sie ihre Wurzeln viel tiefer, um auf Feuchte zu treffen, wenn man sie nicht immer „verwöhnt“.

Muss ich wirklich selbst den Pflaumenbaum ernten?

Tipp:
Viele Gartengeräte können bei der Ernte helfen, wie z. B. Obstpflücker mit veränderlicher Stiellänge und Rolluntersetzer für Kübelpflanzen.

Die Natur hat lieber jemanden, der sich mit einem fruchtbaren Garteneinfall aus der Hängematte erhebt, als jemanden, der den ganzen Tag ohne Einfall im Garten herumrast.
Karl Förster

Der gestylte Garten kommt mir vor wie eine Besserungsanstalt für die Natur.
Thomas Hentsch

 

5/5 (2)

Gefällt Dir der Artikel?

Das könnte dich auch interessieren …